September 2025 |
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Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Eigentlich ist da gar kein Sonnenaufgang. Eher ein Sonnenuntergang. Die Moderne dräut und droht, doch die Menschen paddeln noch in ihrer Jolle umher. Ein Bild Europas. Ein Bild des Umbruchs. Der Krise. Vielleicht des Aufbruchs, wer weiß das schon. Der Fahrensmann sicher nicht. Bevor er in seinem sicheren Hafen ankommt, gilt es nicht nur, die Globalisierung zu meistern, ökonomisch und sozial, sondern auch, ein, zwei Kriege zu überstehen, den moralischen Bankrott eines Kontinents zu meistern.
Die Sprache wiederzufinden!
Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ja, der Zynismus. Gott ist tot. Schon lange. Und auch sonst ist nichts Heiliges mehr. Verspätetes fin de siecle. Aus dem Mythos wurde das Humane und aus ihm eine blasse Erinnerung. Die Freudsche Erzählung vom Menschen... ersetzt durch die experimentelle Studie! Introspektion, Projektion, Identität, im Labor als Mumpitz enttarnt. Zergliedert, zerredet, zermahlen: Jegliche Idee. Keine Berge mehr, nur noch Steine. Die aber überall.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um. (Rainer Maria Rilke, 1899)
Und müsst es wohl tun. Einfach, weil ihr es könnt. Es sei, was auf einen iPad passt. Die Vernetzung im Netz bleibt virtuell, folgenlos, im Kopf absent. Die Dinge: tot.
Die siebenfache Mutter, tüchtig-treue Ehefrau, adelige Pendlerin zwischen kleiner Welt und großer Welt, wackere Ärztin, Ministerpräsidententochter, Vertraute der Kanzlerin sowie deren Stellvertreterin und Schwester im Geiste, Stern-TV Stammgast, Bundesministerin für jenes und dieses Gedöns, Bundespräsidentin in spe, sowie, vor allem, Vor- und Chefdenkerin des regierungsamtlichen Brainpools zur Rettung Deutschlands, Europas und der Welt und Pionierin des Hosenanzugs, Uschi von der Leyen also, schlägt vor, die zu zehntausenden geschassten Schlecker-Frauen mögen doch bitte umschulen und als dann pädagogische und geriatrische Fachkräfte in Kindergärten und Alten-Anstalten reüssieren.
Ich weiß nicht so recht, ob das im Sinne jener Klientel oder auch wenigstens nur volkswirtschaftlich opportun ist; bekannt aus beiden Arbeitsfeldern war mir eher immer, dass es ein Überangebot an nicht examinierten Bewerberinnen gibt. Andererseits ließen sich die leidgeplagten, an Kummer gewohnten und schwer vermittelbaren Endfünfzigerinnen - For you. Vor Ort. - sicherlich gut integrieren in die skrupellose, menschenverachtende Berufswelt der diversen kirchlichen und caritativen Träger. Insofern hat das schon eine bestechende Logik- nichts anderes darf man schließlich von der naturwissenschaftlich vorgebildeten Doppelspitze unserer Legislative erwarten.
Aber auch davon einmal abgesehen scheint es sich beim Vorstoß der nämlichen Alpha-Frau um ein Problemlösungsmuster zu handeln, dem die Zukunft gehört. Bedenken Sie die Chancen! Für Sie selbst und andere: Pleite-Bankiers, gescheiterte Fußball- Geschäftsführer oder CDU-Spitzen-Loser erhalten eine neue, zweite Chance zum Beispiel in der Gastronomie, wo engagierte Kioskmitarbeiter immer gesucht werden oder im städtischen Straßen- und Verkehrsamt, wo beim KfZ-Zeichen-Siegeln erweiterte Erfahrungen in administrativen Arbeitsvorgängen kein bisschen schaden können. Arbeitslose Reli- Pauker oder überflüssig gewordene Technische Zeichner schulen um auf Kunsthistoriker, Hundefriseur, Arzt. Uschi selbst hat das ja als leuchtendes Beispiel vorgemacht. Ergebensten Dank auch dafür.
Bis neulich dachte ich, ganz gut zu wissen, wie es in der Schule so zugeht. Über 40 Jahre meines Lebens schon sitze ich schließlich dies- und jenseits des ominösen Pults. Umso erstaunter nahm ich nun zur Kenntnis, mit welchen Anstalt-Klischees meine alte Tante ARD meinte, ihre Klientel im Doku- Bekenntnis- Theater- Gemenge Inklusion füttern zu sollen.
- Lehrer sind bewundernswert einfühlsam und super-engagiert oder aber verstockt, zynisch, feige.Mehr davon, bitte. Es ist köstlich. Die endgültig Verdummten lassen sich in der Sachsenklinik von Chefarzt Heilmann im privaten Einzelzimmer kurieren. Schwester Arzu gibt Küsschen.
Layout by ichichich.