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Sonntag, 11. September 2011
Gutti findet ein schönes, weißes Haus

Jetzt ist es amtlich: Entgegen anders lautender Gerüchte wird Karl Theodor zu Guttenberg ("Kalle") weder die Hartz IV- Kassen belasten noch Arbeitslosenhilfe in Anspruch nehmen. Stattdessen siedelt Kalle mit seiner sympathischen Steffi ("Wir bleiben Deutsche mit ganzem Herzen. Das ist mal klar.") und ihren gemeinsamen, schnuckeligen Kindern nach
Amerika über.


Arbeits- und Haussuche erfolgreich abgeschlossen: "Macher" Kalle G.

Ein Haus haben die Guttis in dem demokratischen Land auch schon gefunden. Sogar Arbeit soll der verhinderte Akademiker auf dem Kontinent der unbegrenzten Möglichkeiten in Aussicht haben. Hier bei New York gibt´s wenigstens mal ´nen Consulting-Laden, der die Millionen nicht nur verdient, sondern auch zahlt. Suchen Sie sowas mal nordöstlich von Österreich, jubiliert der rüstige Vierziger. Vielleicht geht da bald auch was für Steffi, die in Deutschland als knallharte Jägerin von Kinderschändern im Fernsehen auf sich aufmerksam gemacht hat. Kindern etwas zuleide tun: Das geht gar nicht bezieht die attraktive Löwenmami eine klare, unmissverständliche Position. Und jeder, der ihr zuhört, spürt: Davon wird sie so schnell nicht abrücken!
Nachdem es beruflich bei Kalle G. letzterzeits nicht so gut lief, zeigt er uns nun, was man alles erreichen kann, wenn man sein Schicksal in die eigenen Hände nimmt und sich nicht hängen lässt. Davon sollen sich die anderen Arbeitslosen (und die Griechen) mal ´ne Scheibe abschneiden!

jagothello am 11. September 11  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



Samstag, 10. September 2011
Klägliches Gutmenschen-Gejammere: Gedanken zum 11. September 2011

Wer, sagen wir einmal, Romanistik studiert hat, vergleichende Kulturanthropologie oder Philosophie, schiebt nicht unbedingt sofort den Taxischein hinterher! Zuerst versucht man es als Redaktionsgehilfe im Diesterweg-Verlag, im Eine-Welt-Laden oder als Assistent der Geschäftsleitung bei Gala. Schließlich ist man jung, nicht ganz ungebildet und glaubt an den Artikel eins des GG. Es muss doch da irgendwo ein Leben geben zwischen dem 8. Praktikum und der Diagnose: Rente? So lautete jedenfalls einmal die Abmachung!
Rasch realisiert die 1,0- Absolventin dann aber, dass es merkwürdigerweise Händevoll anderer geisteswissenschaftlicher 1,0- Absolventen in dieselben Warteschlangen drängt, an denen dann dieselbe Anzahl weiterer Geisteswissenschaftler, nämlich all die 3,25- Juristen und Volkswirte fröhlich winkend vorbeidefiliert (versuchen Sie mal einen 2,0- Juristen zu finden oder eine Theater- Film- und Fernsehwissenschaftlerin schlechter als 1,3!). Auf der Abiturfeier lächelte man doch noch gönnerhaft über die frühvergreisten, pickeligen Technik-Nerds, Latein-Versteher und Mathematik-LK-Langeweiler. Was ist da falsch gelaufen? Hochfahrend trat man an, für die Tradierung kultureller Werte einzustehen und sie vielleicht gar selbst ein wenig zu bereichern im Geiste Afrikas, Südeuropas, Taboris- was auch immer. Vielleicht auch spürte der ein oder andere leise, dass diese Richtungsentscheidung nicht wenig zu tun hatte mit der Notwendigkeit, eine tiefe, schmerzlich empfundene Orientierungslosigkeit zu sublimieren?
Wie auch immer: Optimistisch und idealistisch ist es vor dem Hintergrund, dass Wert und Schuldigkeit des vergeistigten Tuns immerhin die letzten 2600 Jahre überdauerten, nicht abwegig zu glauben, dass dieses auch in 5 noch so sein könnte. Dem ist, wie man sieht und weiß, nicht mehr so.
Die geistige Sphäre nämlich, und erst recht die wissenschaftlich-geistige, fristet heute eine traurige Nischenexistenz. Ihre ökonomische Relevanz hat sie nie so recht nachweisen können und musste sich jahrelang auch nicht weiter um sie scheren. Irgendwie, irgendwo gab es immer Cross-Finanzierungen, Lehrstühle, Quereinstieg, Bedarf an Generalisten. Dies ist vorbei.
Es ist keine Zeit mehr da für die emotionalen, spirituellen, kulturellen Aspekte des Seins und schon gar nicht für das Sprechen oder Forschen über sie. Stattdessen heißt es nach radikal vollzogenem Paradigmenwechsel bei Top-Twitterin und Trash- Lady Sybille Berg im 140- Zeichen- Rhythmus: "Bleibe ungefickt." Das geht dann als Tabubruch durch, signifikantes Merkmal des heutzutage akzeptierten Kulturverständnisses.
Das Diktum des FAZ- Schirrmachers, nach dem entschlüsselte Gen-Sequenzen des Menschen in ihrer endlosen c - a - g - t- Schleife relevanter für seine Zeitung seien als der aktuelle Grass- Roman, legt weiteres Zeugnis ab. Und auch sonst verschiebt sich rasendschnell schleichend die Relevanzgrenze, fernab der "Richtigkeit" all der sozial-ökonomisch-politischen Entscheidungen dieser Tage, über die kein Mensch mehr vernünftig sprechen kann: Wichtig ist, was reich macht: Eine Bank retten oder einen Staat oder ein System. Clowns toben sich bei Twitter aus, promovieren oder stellen sich, wenn sie partout nichts anderes können, eben gleich in die Warteschlange. Im Kern war das vielleicht immer schon so; heute aber in einer radikalen Ausschließlichkeit, die keine Nuancen mehr zulässt. Das Subjekt, sofern es weniger (oder mehr) ist als chemisch- materielles DNA- Forschungsfeld, stört. Wozu also noch kulturelles Sinnen? Dies spricht doch vom Menschen, meint ihn doch?
Mein klägliches Gutmenschen-Gejammere ist inspiriert von Bertolt Brechts Dreigroschenroman, in dem es um eben dasselbe geht; Werte- und Moralverlust vor dem Hintergrund des demokratisch nicht legitimierten Primats der Ökonomie. 1933 von Brecht verfasst als Bestandsaufnahme der Zeit; wahrscheinlich spürend, wohin das hinausläuft- ich nehme es jedenfalls an.
Doch zurück in die Warteschlange. Die Chance für all die bewegungslosen Über- und Fehlqualifizierten auf einen 2.200,-€- Job, so hört man immer wieder, heißt bestenfalls noch Schlüsselkompetenz. Die fragen alle nach- vom Bäckermeister bis zum Chemie-Konzern. Wer flexibel und freundlich ist, andere begeistern und motivieren kann, sich schnell und effizient einarbeitet, der findet vielleicht sogar trotz Top-Sonderpädagogik-Examens ein bescheidenes Arbeitsstellchen.
Selbst 2-Millionen-Jobs wie der Roland Kochs werden aber mittlerweile auch in allererster Linie auf der Grundlage der benannten Fähigkeiten vergeben und setzen auf gar keinen Fall zum Beispiel voraus, früher einmal einen Flughafenausbau politisch vorbereitet zu haben, den der neue Arbeitgeber nun gewinnträchtig durchführen darf. Als Vorstandschef beim Baumulti ist etwas ganz anderes gefragt: "Entscheidungsfreude, Führungsstärke..." Tja, die Misere erfasst eben so langsam auch unsere Eliten.

jagothello am 10. September 11  |  Permalink  |  1 Kommentar  |  kommentieren



Sonntag, 4. September 2011
Die Nutella - Das Nutella - Der Nutella
Unentscheidbar, irrelevant, eine Chimäre, die ewig junge Kinderfrage: Wie geht es weiter nach dem Abspann? Wie gestaltet sich das weitere Leben des Helden? Bekommt Bruce jetzt endlich Kinder mit seinem Weibe, steht er nun geläutert da, nachdem er zum x-ten Male die Welt vor Sumpf und Terror gerettet hat sowie die wahr- wahrhaften Werte (die Liebe, natürlich) realisiert? Wir wissen es nicht. Wir können es nicht wissen und wir sollten es auch nicht wissen wollen, jedenfalls nicht vom Welten-Erfinder. Im Wesen der Fiktionalität begründet liegt nämlich gerade, dass solches ganz im Auge des Betrachters bleiben muss.
Genauso müßig an sich, sich über die Semantik von Kunstwörtern Gedanken zu machen aber doch im Alltage nicht ganz zu vermeiden für jene, die am Frühstückstisch beispielsweise aufgefordert werden: "Gib mir mal bitte die Nutella!"
Das Deutsche kennt nur wenige Nomen auf a aber doch erscheint dieser Vokal tatsächlich eher feminin konnotiert. Man denke nur an Bananen, Angela oder die Saat. Aber die Nutella? Ich weiß nicht. Der Nutella? Der maskuline Artikel konterkariert den elegischen Schwung der italienischen Vokal-Akrobatik; der Verweis auf den elliptischen Charakter (das Nutella-Glas) befriedigt auch nicht so recht und selbst die Pressestelle des Ferrero-Konzerns gibt sich unentschieden.
Wie aber nun mit dem Blog? Man liest und hört bei Kennern ein ganz und gar selbstverständliches das. "Das Blog des chinesischen Dissidenten so und so." Warum?
Blog ist ja nicht einfach nur ein zusammengesetztes Kunstwort, es ist viel schlimmer: Es ist ein aus englischen Bestandteilen zusammengesetztes Kunstwort! Da steckt Log drin, Web, World. Maskulin angelsächsisch knapp- einsilbig kommt es daher, wie Bond. James Bond. 1 Silbe plus noch eine Silbe = der Mann. Aber im Blog eben auch die g-Endung, wie in der Weg, der Gang, der Sieg, der Sarg, der Tag. Der Blog ist da folgerichtig und logisch. Die Indizien sind eindeutig: Ich plädiere für Chinesen, die den kritischen Blog schreiben und nicht das!
jagothello am 04. September 11  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



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