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Donnerstag, 23. Dezember 2010
Guugu-Yimithirr
Deutsch ist eine komplexe Sprache. Man zähle nur einmal zusammen, für wie viele kleinste Farbnuancen es eigene Begriffe gibt, die ein kompetenter Sprecher allesamt kennt. Oder die ungezählten Konstruktionen mit "haben" und seiner 13 oder 14 Formen in den diversen Tempora, für welche dem Engländer ein einziges "had" reicht (womit nichts über die 1 Millionen Fallstricke des Englischen gesagt ist). Die aus dem Lateinischen entlehnten Modi der Verben, die überaus flexibel handhabbaren sytaktischen Regeln- von wegen Subjekt - Prädikat - Objekt.
Die US-amerikanischen Linguisten Benjamin Lee Whorf und Edward Sapir ließen sich von dieser Komplexität zu der Behauptung inspirieren, die Muttersprache gebe vor, zu welchen Gedanken und Einsichten ein Mensch fähig sei. Erkenntnis abhängig von Sprache- dies war das Credo, welches ausdrücklich "Linguistische Relativität" genannt wurde- eine bewusste sprachliche Parallele zur "Allgemeinen Relativitätstheorie" und den Gegenständen, die diese behandelt.
Wie Guy Deutscher, isrealischer Sprachforscher aus Oxford in seiner Abhandlung "Im Spiegel der Sprache" nun darlegt, haben Sapir/Whorf aber weit über das Ziel hinaus geschossen mit dieser These und sich einigermaßen blamiert. Es gibt nämlich keinen Grund beispielsweise anzunehmen, dass der antike Dichter Homer die mannigfachen Azurtöne seiner mediterranen Umgebung nicht hat wahrnehmen können, obwohl seine "Odysse-Helden" allesamt keine spezifischen Farbwörter "blau" kennen (andere aber übrigens durchaus).
Vielmehr, so sagt es Deutscher, liege der Zusammenhang zwischen Denken, Erkennen, Fühlen und Sprache in den Zwängen, die die Muttersprache für uns bereithalte. Ein Beispiel ist das indigene Aborigine- Guugu-Yimithirr, das keine Richtungswörter kennt, die in Relation vom Sprecher gesagt werden, also etwa "vor mir", "geradeaus" oder "erst gehst du rechts und dann befindet sich zur Rechten der Fluss". Seine Sprecher arbeiten mit absoluten Richtungswörtern: "Nördlich von deinem Fuß krabbelt eine rote Ameise." Dies zwingt die Menschen dazu, einen inneren Kompass zu tragen, der ein jederzeitiges, spontanes Angeben von Orts- und Richtungsangaben ermöglicht und tatsächlich ist ein solches virtuelle Orientierungssystem für diese Menschen belegt.

Was aber ist der deutschen Sprache immanent? Welche Zwänge übt sie aus? Welche Erkenntnisbahnen legt sie an? Ich meine schon, dass ein differenziertes Verhältnis zur Welt erzwungen wird von dem, der z.B. all die neben- und unterordnenden Konjunktionen kennt, die das Deutsche entwickelt hat, um über die eindimensionalen Parataxen des Neuen Testaments hinwegzukommen. Man denke nur einmal an die vertrackten pragmatischen Signale, die das unscheinbare "dass" subtil aussendet von erfahrenen Sprechern (von den Schreibern mal ganz zu schweigen!).
Vielleicht liegt in den komplexen Möglichkeiten der europäischen Sprachen ja sogar der Schlüssel für die Uneinigkeit der Menschen, die ins Kleinste differenzieren müssen, um so jeden Gedanken anstößig werden zu lassen, gesättigt mit Facetten, von denen das Gegenüber nichts wissen will. "Frohe Weihnachten"! "Ja sicher, aber..."
jagothello am 23. Dezember 10  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



Mittwoch, 15. Dezember 2010
Werte Vorgesetzte,
Liebe Frau Außenministerin,
mal Tacheles- das mit dem Ass angel (hähä) haben die Jungs wirklich sauber hingekriegt. Glückwunsch. Geht doch nichts über gute Verbündete. Mir gibt das Gelegenheit zu einem ungestörten Postscriptum. Wird sich wohl jetzt keiner mehr trauen, in unserer Privatpost zu schnüffeln. Das mit der Drohung, von wegen Giftspritze und so: Respekt! Hätte Dicky Cheney nicht besser hingekriegt. War eh kein schlechter Mann, wenn ich das mal sagen darf...
Also, nochmal kurz zum "Bundesaußenminister", hähä. Dass Westerwelle ein eitler Truthahn ist- geschenkt. Ist ja längst sowas wie eine Binsenweisheit. Wussten Sie, dass er keine Krawatte zweimal trägt? Verbringt sicher mehr Zeit vor dem Spiegel als mit dem Studieren von Akten. Aber immerhin: Er hat seinen Crash-Kurs in Englisch gemacht und wusste neulich sogar, dass auch die New York Times "Angst" schreibt, wenn sie "fear" meint. Mit "fear" kennen Sie sich hier ja aus, hähä! Lovely Guido kam dann natürlich auch wieder mit dem ewig blöden "Kindergarten"; gäb es ja im "angelsächsischen Sprachraum" (so druckst der wirklich rum) "definitiv" kein anderes Wort für- blablabla... Glaubt der Kerl doch wirklich, "Germanizismen" seien jetzt der letzte Schrei bei uns! Ich meine: Hallo? Musste der Englisch lernen oder ich Deutsch? Hähä- kleiner Scherz am Rande, aber ist doch wahr.
Aber warum ich Ihnen eigentlich kabel: Doof- Seehofer ist wirklich ein Dummbeutel und das können Sie wörtlich nehmen. Seehofer, Sie wissen schon. Der aus den Bergen an der Grenze zum Österreich- Hitlers Heimat. Musste bei einer Spendengala im Fernsehen die eingegangene Summe vorlesen und konnte die 7-ziffrige Zahl nicht sprechen! Wie ein 4-Klässler las er dann vom Blatt ab: 3-0-0-7-9-2-2. Und betet dann immer seine PISA-Litanei von wegen Lesen und Mathe- was die blöden Ausländer alles nicht könnten und so. Aber die Sozialisten-Fuzzis sind auch nicht besser. SPD- Provinzfürst Beck saß da neulich auf so einem Podium mit Teflon-Angela und versuchte sich im Addieren: Man spare 13 Milliarden Euros ein mit zwei Posten: 4,6 Milliarden plus 7,4. Nee, das wären keine 12, sondern "bei mir" immer noch 13. Da wurde wenigstens mal viel und herzlich gelacht. Und der Schlechte-Laune-Bär wurde ganz unleidlich. Konnte mir den Gag nicht verkneifen, ihm den neuen Texas Instruments zuzusenden.
Man kann eigentlich nur hoffen, dass diese Leute ein bisschen mehr Einfluss kriegen. Wäre unseren Sicherheitsinteressen förderlich, denn Widerstand kommt von da bestimmt nicht. Vielleicht dürfen die Herren mal bei Ihnen reingucken für 4 oder 5 Minuten. Sowas wertet die hier unglaublich auf und abgesehen davon bringen die Herrschaften auch immer ganz ulkige Geschenke mit. Gutti Guttenberg vermachte mir doch tatsächlich letzte Woche so einen lustigen 5-Liter-Bier- Saufbottich mit blau-weißen BMW- Rauten drauf. Trinken die locker hier an einem Abend. Da könnte ich auch nicht mehr zählen, hähä.
Also, verehrte Chefin- immer noch viel Spaß hier in good old europe, würde gerne noch was bleiben und daher drücke ich B.O. doch noch mal ganz feste den linken Daumen, Ihr Phil "Eddy" Murphy.
jagothello am 15. Dezember 10  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



Samstag, 11. Dezember 2010
Die letzte Reise des Schöngesichtigen
Gerade mal 18 war Tutenchamun, als er die Fahrt gen Westen auf den Gewässern der jenseitigen Unterwelt anzutreten hatte. Hervorragend gerüstet ("fully equiped", wie ein Freund immer sagt) begab er sich auf die lange Reise über den Himmelsozean.


Des Sonnenkönigs Mondbarke (Live-Aufnahmen von der Überquerung des Himmelsozeans noch nicht als you-tube-Video verfügbar!). Man beachte das Schattenspiel gen Westen...

Auch für das leibliche Wohl war natürlich bestens gesorgt; mehrere dutzend Kilogramm Speisen bereitete man ihm als Wegzehrung. Sogar seine ersten Spielsachen durfte er mitnehmen sowie Blumen seiner Schwester-Frau. Grausam-archaische Bräuche wie noch 1400 Jahre zuvor, als man Gott-Pharao seinen halben Hofstaat mit auf die Reise ins Jenseits gab und sie allesamt mit einmauerte im steinernen Grab, scheinen zu Tutenchamuns Zeiten bereits außer Mode gekommen zu sein, Amun sei Dank.
Der seinerseits verdankt dem berühmten Hübschling seine spektakuläre Wiederauferstehung, rebellierte Tutenchamun doch vehement gegen das monotheistische Erbe seines Vaters Echnaton, der nur noch den Sonnengott Aton in seiner täglichen Herrlichkeit über der Wüste Ober- und Unterägyptens (neben sich) dulden wollte.
Per Erlass rehabilitierte also Tutenchamun den Allmächtigen- oder war es doch eine finstere Priesterkaste, die den Jüngling geschickt zu manipulieren wusste? Durch den Bildersturm Echnatons jedenfalls dürfte der ein oder andere Pfarrer arbeitslos geworden sein. Und statt dem krokodilgesichtigen Gott Sobek einen Tempel weihen zu können, um ihm Opfergaben darzubieten und ein beträchtliches Spendenaufkommen zu generieren, musste da wohl der ein oder andere umschulen auf Knecht oder Reptilienfänger. Sei es wie es sei! Zweifel, ob Tutenchamun seine Reise glücklich geendet hat sind jedenfalls am Platze. Sein Gehirn nämlich wurde von Amuns Priestern achtlos fortgeworfen und nicht wie die vier unteren Organe den vier leibhaftigen Göttinnen zur Pflege in einem goldenen Schrein überantwortet. Mögen seine 3000 Jahre dennoch friedvoll sein bzw.: gewesen sein- denn sie sind längst um und was danach kommt, weiß keiner.
jagothello am 11. Dezember 10  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



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