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Kategorien : political stets (in)correct
Regime oder Regierung?
Der Oligarch sei ein Dieb und Diebe gehörten nun einmal ins Gefängnis, so Ex-KGB-Mann Putin. Das habe keine politische Dimension. Einmischung gäbe es von Staats wegen nicht in das Verfahren gegen Chorokowsky und das nörgelnde Ausland... ach Gott, das Ausland... und so weiter und so weiter.
So ungefähr also habe sich "das Regime, ääähhhhhh, die Regierung" verlauten lassen. Ein herrlicher Freudscher Versprecher des WDR- Nachrichtensprechers (wenn auch "nur" der des in solchen Dingen immer leicht stümperhaft wirkenden 1Live-Ablegers). Da kann man nur frohlocken und für 2011 mit dem Kanadischen Premier eine Menge weiterer "sex- ääähhhhh success"- Geschichten wünschen.
jagothello am 31. Dezember 10
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Glauben Sie es auf gar keinen Fall! Oder besser doch.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika reagiert nach der Affäre "Assange" doch sehr dünnhäutig, wenn man als Normalbürger mal etwas mitbekommt von ihrem Tratsch und den vielleicht auch noch im Internet veröffentlicht. Nachdem ich hier in zugegebenermaßen leicht indeskreter Art und Weise einen
Brief des Botschafters Murphy an die Chefin des United States Departement of State , Hillary Rodham Clinton ("I know, you´ll be by my sight"), zur Kenntnis gegeben hatte, erhielt ich nun aus nicht zweifelsfrei geklärter Quelle (wenn ich Absender, Briefkopf und Unterschrift korrekt analysiere, handelt es sich um einen Praktikanten beim Assistenten eines Unterstaatssekretärs in der US- Botschaft, Berlin) diese, hier gekürzt notierte, Zuschrift:
Sehr geehrter Mr. jagotello,
sie finde es gut ein cable von dem Herr emb. murphy an minister of united state department Clinton auf ihre homepage zu zeigen. Im auftrag der regierung der vereinigte staaten von America vertreten in deutschland, durch die botschaft berlin, sage ich dazu: sie habe keine recht dazu. dies ist private post. Sie beschädigen das hervoragende und exklusive vertrauensverhältnis zwischen die deutsche und amerikanische volk und auch zwischen die Regierungen der Staaten. Niemals und nie hat Mr. emb. Murphy etwas schlechtes gesagt über die deutsche partner. Im gegenteil. Aussenminister Dr. Guido Westerwelle ist eine ausgezeichnete und kompetenter verwahrer der deutschen interessen im Ausland und auch zu die andere staff von regierungschefinn Frau Dr. Angela Merkel gibt es immer nur die beste beziehunge. Sie alle genießen allerhöchste respekt und vertrauen von der regierung der vereinigten staate von america.
Wir lege allergrößte wert auf die festestellung das Mr. emb. Murphy spricht sehr bestes und kompetent deutsch. Alle mitarbeiter der botschaft der vereinigte Staaten von america tun das und lieben deutsche Kultur und europa sehr viel. Wenn nicht sind sie nie angestellt in us- amerikanische botschaft in ein der wichtigsten städte und staaten europa...
So geht das jetzt noch seitenlang. Aus dramaturgischen Gründen verzichte ich auf das Weitere. Ganz hübsch und vernünftig allerdings das PS- daher dies noch weiter unten. Mir ist ganz wichtig zu betonen, dass ich der ebenfalls an mich ergangenen Aufforderung, meine Quellen zu nennen, selbstverständlich nicht nachkommen werde. Mir ist bewusst, dass zukünftige USA- Reisen für mich nunmehr mit gewissen Risiken verbunden sein werden. Dasselbe gilt wahrscheinlich auch für Reisen in solche Länder, die als "Verbündete" der USA reüssieren. Ich hoffe, ich werde nicht ausgeliefert.
Vorab und zur Sicherheit habe ich allerdings an Eides statt erklärt, niemals in meinem Leben an Kapitalverbrechen, insbesondere sexueller Natur, beteiligt gewesen zu sein. Ich bin definitiv unverdächtig, unbeschuldigt und ohne jede Vorstrafe- egal, was über mich gesagt und verbreitet werden wird. Punktestand in Flensburg derzeit: 2 (!)
Hier also das
PS Mr. Murphy hat keinen taschenrechner von TI nie verschickt.
PPS erlaube sie im schluss eine private Anmerkunng, bitte. In ähnliche verfahren reagiert regierung, Polizei und FBI der vereinigte Staaten sehr, sehr rigorous. möglicheweise es ist besser wenn sie wie, andere homepageschreiber auf blogger.de lieber schreiben über kaputte weidenbäume im schnee oder keksrezepte für ein glückliche weihnacht.
jagothello am 25. Dezember 10
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Was ist das denn, lieber
Putin/Schröder/Medwedew: Schon seit drei Tagen ist es das, was man Winter nennt in Mitteleuropa und von euch noch kein Lebenszeichen? Keine weltweit hörbare Klage über die böse Ukraine, die Gaspipelines anzapft und keine Provisionen mehr abführt? Kein Gezeter über die gierigen Chinesen, die all den schönen Diesel aufbrauchen, den ihr doch für die Förderung von Rohstoffen braucht? Kein Oligarch in Sicht, den man ob seiner staatszersetzenden Spekulationen auf sinkende Gaspreise dafür verantwortlich machen müsste, dass eben jene nun kräftig steigen müssen? Und den man ein paar Jahrzehntchen einknasten kann? Das sieht nach Formtief aus. Sonst funktioniert das besser. Oder wartet ihr erst mal ab, ob es auch wirklich grausliche Minustemperaturen auf dem Referenzmarkt geben wird, auf dass die Preiskeule dann umso wuchtiger zuschlagen kann? Dass ihr euch aber nicht verspekuliert: Ganz schnell kommt die Zeit, da die Tage schon wieder länger werden und dann ist eure Saison verspielt!
jagothello am 27. November 10
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Na klar schaffen wir uns ab
wenn auch ganz anders als Sarrazin meint. Also nicht so sehr durch Ausverkauf von Werten und Traditionen. Nicht so sehr durch Aufgabe nationaler Identität. Nicht so sehr durch Verrat an bildungsbürgerlicher Überlieferung. Das geht viel einfacher, wenig subtil! Wir machen uns einfach überflüssig. Im Aldi kommunizieren wir zwecks Pfandgut- Aufgabe mit einem Automaten. Im IKEA übernehmen wir Kassiererarbeit, indem wir scannen und EC-Terminals bedienen. An der Tankstelle werfen wir Pakete in die "DHL-Packing-station" (Tankwarte gibt`s schon lang nicht mehr); garantiert, ohne lästigen Thekenkontakt. In der Schule setzen wir auf Moodle oder lo-net, um PC-gesteuert zu lernen. Rechtsauskünfte gibt`s bei www.recht.de. Brötchen backt der Discount-Vollautomat. Medikamente schickt die Tante im Internet. Eine Maschine natürlich auch auf dem Bahnsteig. Die millionenfach eingesparten Arbeitsplätze schlagen sich nieder in den Statistiken der Ämter- hier wird dann die Rechnung präsentiert: Ein Heer von Deklassierten, angewiesen auf Transferzahlungen, die dann doch wieder König Konsument bezahlt. Die eingesparten Gehälter und sonstigen Kosten fließen in die Taschen derer, die eben so geniale Sparer sind. Der Verbraucher, der sich über die gelungenen Schnäppchen heute noch freut, geht morgen auf die Straße gegen all die Kassen-, Versicherungs- und Steuererhöhungen, die eben anfallen, wenn man zulässt, dass Maschinen nicht einzahlen in die sozialen Sicherungssysteme und wenn man zulässt, dass von ihnen immer mehr abhängig werden.
jagothello am 20. September 10
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Hartz IV-Chip
Die Presse und die Gerichte: Das sind die Organe, in die ich Vertrauen habe. Vielleicht ist das naiv, aber es hat etwas mit meiner Biographie zu tun. Sicher: Es gibt den Focus und Springer und der SPIEGEL ist auch nicht mehr das, was er einmal war. Aber es gibt Alternativen, mittlerweile auch online.
Das BVG hat im Februar 2010 geurteilt, dass die Regelsätze des SGB II, welche die finanziellen Ansprüche von Kindern aus Hartz IV-Familien betreffen, einem verfassungsgemäßen Anspruch auf ein menschenwürdiges Existenzminimum nicht entsprechen. Der Gesetzgeber muss nachbessern. U.a. bezieht sich das Gericht auf den berühmten Artikel 1, Abs 1 GG: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ich dachte bislang immer, diese Würde sei gewissermaßen eine abstrakte, eine virtuelle- jedenfalls nicht einklagbar. Ich habe mich da wohl geirrt- schön so. Offenbar gibt es doch sehr genau fassbare, konkrete Vorstellungen darüber, was eine solche Würde eigentlich genau meint.
Das Gericht belehrt also Merkels Kabinett darüber, was das Wahlvolk, auch das nicht arbeitende, so braucht für das tägliche Leben und Überleben. Traurig genug, dass unsere Nomenklatur solcher Nachhilfe bedarf; beruhigend aber auch, dass es eine Instanz gibt, die sie dann eben auch erteilt. Mein Vertrauen festigt sich.
Die Umsetzung scheint mir etwas für Technokraten zu sein. Die gibt es ja genug. Das Datenschutzargument der Familienministerin kann ich psychologisch verstehen. Sie schützt es vor, weil sie beleidigt ist: Immerhin kommen ja die nun so viel diskutierten Ideen von der ministerialbürokratischen Konkurrenz. Sachlich aber kann ich die Einwände nicht nachvollziehen, denn Datenschutzinteressen werden ja wohl nicht verletzt, wenn Behörden wissen, dass Transferempfänger eine Bibliothek aufsuchen oder einem Verein beitreten. Sie wissen ja auch, beispielsweise, wie der Fernseher aussieht, wie groß die Wohnung ist usw.
An anderer Stelle wird mir aber doch unwohl: Zum einen: Die diskutierten 60,-€ Guthaben monatlich auf dem Chip reichen, wenn überhaupt, für 1-2 Stunden Musikunterricht, den v.d. Leyen ja so gerne erteilt wissen möchte. Eine Vereinsmitgliedschaft wäre so schon finanzierbar; die Politik erliegt aber wieder einmal dem Impuls zur Etikettenschwindelei und fabuliert von teuren Bildungsangeboten, die sie dann noch nicht bezahlen kann. Und: Bei drei Kindern geht es um 180,-€ Unterstützung pro Monat. Das ist ein erheblicher Betrag, den Nicht-Empfänger häufig nicht aufbringen können oder wollen für die infrage stehenden Zwecke. Wie wird gesichert, dass deren Kinder nicht zu kurz kommen? Warum scheuen sich die Debattenführer so furchtsam, endlich die Bürgerarbeit zu verlangen und in den Alltag der Empfängergemeinde zu implementieren? Gartenarbeit? Kinderbetreuung? Einkaufsdienste? Warum denn nicht? Mir sind viele Familien bekannt, die bei Vollzeitarbeit von ihr und ihm einerseits den Höchstbeitrag im Kindergarten für ihre Sprösslinge zu tragen haben, diesen aber wegen finanzieller Überforderung tatsächlich nicht aufbringen können und ihre Kinder nur stundenweise bringen. Da fragt man sich schon, warum denn Menschen, die zuhause bleiben können/müssen, Anspruch auf Finanzierung einer außerhäusigen Rundumbetreuung ihrer Kinder haben, gleichzeitig aber der INEOS-Facharbeiter und seine Frau, die im Schichtdienst im Altenheim schuftet, Höchstbeiträge zahlt und kaum noch weiß, wie die finanziellen, infrastrukturellen und personellen Ressourcen für die Alltagsbewältigung eigentlich herkommen sollen. Auch das ist Realität- hier in meinem Umfeld (arme, arme Großstadt, um nicht zu sagen: kaputt gewirtschaftet) tausendfach diskutiert.
jagothello am 24. August 10
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Kraft ganz schwach
ja, ja- ein dürftiger Kalauer. Aber was soll man sagen? Nun geht das rot-grüne Gewürge in NRW kräftig weiter! Wichtige Reformprojekte der CDU wie G-8, Aufhebung der Grundschulbezirke oder Einführung der Studiengebühren werden nicht (wie versprochen) einkassiert, sondern in die Entscheidungsgewalt von Kommunen u. Universitäten gestellt. Ist das jetzt die neue Marschrichtung? Macht euren Kram selbst und beschwert euch hinterher nicht? So wird man demnächst in Hamm sein Abitur nach 9 Jahren machen können, im benachbarten Soest nach wie vor nach 8 Jahren- so wird es den CDU-Stadtspitzen gefallen! Chaos wird ausbrechen.
Als Finanzminister soll`s der gute alte Borejans richten. Seines Zeichen "Kämmerer" der Stadt Köln und verantwortlich für das monetäre Desaster, in dem die einst so stolze Millionenstadt zu ertrinken droht. Reicht das als Qualifikation für den Job? Offenbar!
Man muss die NRW-CDU mit ihrem Chef Rüttgers, der sich für Geld mit jedem zum Plausch trifft, ganz bestimmt nicht mögen. Fakt ist aber, dass sich das Land gerade so ein bisschen begann zu erholen von der jahrzehntelang währenden Gutsherrenart der diversen SPD-Landesfürsten und ihrer Seilschaften. Es steht nichts Gutes zu erwarten für die nächsten 5 Jahre in NRW.
jagothello am 14. Juli 10
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Du hast keine Chance. Nutze sie!
Im journalistischen und politischen Geplaudere steht die "Chance" in hohem Kurs. Dass wie ehedem der Tellerwäscher zum Millionär werden können dürfe, lenkt den ausgebeuteten Minijobber, den gedemütigten Bildungsverlierer davon ab, dass sozial- ökonomische Strukturen eingedampft werden. Das Bündnis Schröder-Fischer steht dafür mit seinem guten Namen.
Die Beschwörung der Lebenschancen landauf, landab ist aber darüber hinaus zu verstehen als Euphemismus dessen, dass es im täglichen kapitalistischen Rattenrennen in allererster Linie um etwas ganz anderes: Um soziale Auslese, um Selektion!
Sicher: Es besteht schon die Chance für das 8-jährige Unterschichtskind aus prekärem Lebensumfeld im Laufe der nächsten 2 Jahre noch auf den für die Realschulempfehlung geforderten Notendurchschnitt von 2,65 zu kommen. Wer will das bestreiten? Bei entsprechender Nachhilfe in den Kernfächern langt es vielleicht gar für die 2,4, die zum Gymnasium berechtigt (nebenbei: Welch Armutszeugnis, welch peinliches Eingestehen eigenen Versagens: Empfehlen von Nachhilfe!); institutionell geholfen aber wird nicht. Finanziell schon gar nicht. Und so ist es eben sehr, sehr unwahrscheinlich, dass Chancen genutzt und Selektion vermieden werden. Da können die Schulgesetzemacher von "individueller Förderung" schwadronieren, bis sie rot-grün-gelb-schwarz werden. Letztendlich fehlt es an ehrlichem Interesse daran, dass wirklich Gerechtigkeit und Chancengleichheit hergestellt wird in unserem Gemeinwesen.
jagothello am 09. Juli 10
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Ganz schön schief
In der WAZ an einem Tag: Bankgewinne auf historischem Hoch. Pleitier-Manager mit Rekordabfindungen. Rentner-Nullrunde. Kürzung geringer Transferleistungen. Plastischer könnten auch die Feuilleton-Edelfedern der Süddeutschen oder des Spiegels die soziale Schieflage anno 2010 nicht auf den Punkt bringen.
jagothello am 20. Juni 10
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