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Montag, 23. Januar 2012
später ganz woanders

Hier war kürzlich einmal von Dostojewski die Rede. Mit derselben morbiden Lust am Untergang wie dessen Raskolnikow an den Ufern der blauen Newa singt auch die FDP ihre Schwanengesänge. Letzter Hemmungen hat man sich entledigt. Die Schamgrenzen sinken in ungeahnte Tiefen angesichts der 1, irgendwas- Prognosen für Schleswig-Holstein und somit weiterer, sicherlich und hoffentlich bald endgültiger Marginalisierung.
Schwanengesänge! Oder gehen die baden?

Die hat man sich redlich erkämpft. Ein Wunder eigentlich nur, dass das bald 3 Jahre dauerte. Die Strategie war wohl, einige Zeit so richtig zu suhlen, um dann irgendeinen der Beruf- Strahlemänner 6 Monate vor der nächsten Wahl von Illner über Beckmann/di Lorenzo zu Jauch zu schicken. Irgendwas geht da ja immer. Unterschätzt hat man aber, dass die Lackaffen-Fraktion ihrer selbst so bald überdrüssig würde und nicht einmal für die verlogene Standardroutine bürger- und problemnaher Gebetsmühlen Kraft und Muße mehr fände. Man hat nämlich schlicht besseres zu tun. Sich abzusetzen zum Beispiel oder sich zu distanzieren für eine neue Nähe später ganz woanders.
Offensichtlich ist man wenigstens gut abgesichert für die anstehenden Depressionen, denn Kürzungen bei der Heimversorgung sterbenskranker Kinder und explosionsartige Beitragssteigerungen für alternativlose Pensionäre sowie etliche weitere Gefälligkeiten an die darbende Versicherungswirtschaft bescheren wenigstens Sonderkonditionen. Die wird man sich sicherlich auch anderswo abgegriffen haben. Wulffen nennt man das ja jetzt (auch wenn meine Rechtschreibüberprüfung da für´s erste noch streikt und überlistet werden muss!)

jagothello am 23. Januar 12  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



Samstag, 21. Januar 2012
Erzählt mir eine Geschichte

Kapitäne, Minister und Präsidenten müssen erklären, warum sie nicht ins Wasser, sondern praktischerweise gleich ins Rettungsboot fielen, warum dutzende Neubeamte mit FDP-Parteibuch besser geeignet für die Aktenverwalterei sein sollten als ohne oder warum verbilligte Hauskredite und geschenkte Luxusreisen keine Vorteilsannahme darstellen. Sie winden sich allerliebst, das Publikum buuuht pflichtschuldig und fühlt sich im Übrigen irgendwie berührt, jedenfalls unterhalten.
Wer verrichtet aber in der Zwischenzeit eigentlich die doch sicherlich recht anständig dotierte Tätigkeit? Bleibt Zeit bei all dem Lamentieren, Erläutern und Verteidigen, um zu arbeiten? Ich vermute, das ist nicht so und ich vermute auch, dass das nicht weiter schlimm ist.
Eine Reiseindustrie, die auf Jet-Set- Kähne setzt, von denen allein die deutsche AIDA-Flotte 10 unterhält, die gemeinsam einen jährlichen Dieselausstoß im Gesamtumfang aller deutschen PKW fabrizieren, wird schon noch irgendwo einen Beau finden, der rasch umschult auf Kapitän. Und Entwicklungsministerium sowie Bundespräsidialamt können von einer Auszeit ihrer Hausherren eigentlich auch nur profitieren.
Insbesondere im Zusammenhang mit den beiden letztgenannten frage ich mich aber wieder einmal: Wie sieht´s denn eigentlich aus mit Opposition? Ich vermisse jeglichen Versuch, diesen ungeheuerlich dilettantischen Materialisten einmal etwas Substanzielles entgegenzusetzen. Also etwas, das hinausgeht über Rücktrittsdiskussionen oder die Erbsenzählerei weiterer Details und immer neuer Unappetitlichkeiten. Das Grundmuster ist nun wirklich hinlänglich bekannt: Niebel ist nicht nur ein arger Unsympath, sondern ein übler Vetternwirt, der, bevor auch sein Schiff kentert, seine Auslese trifft. Und Wulff ließ und lässt sich teuer dafür bezahlen, dass seine Günstlinge in seinem Lichte baden dürfen. Neue Pointen sehe ich da nicht.
Was ist links? fragte Wolfgang Koeppen. Mit der Antwort tat er sich schwer aber immerhin stellte er sein Schreiben in den Dienst einer unterprivilegierten Klasse (die das im Zweifel 1950 genauso wenig zu goutieren wusste wie heute!) und wandte sich ausdrücklich gegen Intoleranz und Raffgier. Koeppen war hellsichtig genug, um das Grunddilemma einer links-progressiven Haltung im Rahmen einer prosperierenden, bürgerlichen Umgebung deutlich zu erkennen: Das Auskommen ist und bleibt wesentliche Triebfeder des täglichen Tuns, also im Falle des Schriftstellers die Schriftstellerei- und sei sie noch so ambitioniert. Wasser predigen, Wein trinken. Die Verlockungen sind da stärker als die Überzeugungen, jedenfalls- im günstigen Fall- ein bisschen.
Links sein aber bedeute, so Koeppen, doch vor allem auch die bewusste und konkrete Integration in umgebende Beziehungszusammenhänge. Sozialismus ist, sich (und nicht nur Kapital oder neuerdings: Schulden): zu sozialisieren. Didaktischen Ideen in der Schule von der Organisation eines partnerschaftlichen Miteinanders brachte das daher immer reflexhaft Ideologievorwürfe ein.
Koeppen sieht den Linken links im unmittelbaren Lebensvollzug und da hapert es natürlich hinten und vorne. Wer ist, außer den Nazis oder der Porsche-Fan-Clubs, schon noch bereit, im Geiste einer Idee sich gemeinsam zu sammeln und zu arbeiten (welch garstiges Wort!). Bin ich es? Ganz sicher...
Nun gut- Koeppen hinzufügen könnte man da sicherlich so einiges, zum Beispiel, dass linke Positionen sich speisen aus historischen Zusammenhängen. Der SPIEGEL will ja ganz offenbar nicht mehr als links gelten, früher war das aber sicherlich anders und das Bekenntnis zur Historizität gibt es auch heute noch überdeutlich.
Links sein heißt in der Summe also sicherlich sehr viel mehr, als den Links-Klick auf den itunes-Store zu unterlassen. Eine linke Kritik müsste eine öffentliche Debatte anstoßen, ob politische Spitzenämter tatsächlich mit Menschen besetzt werden sollen, die weitgehend ahistorisch- antiintellektuell, dafür offensichtlich weder in festen politischen, religiösen oder sonstigen Mentalitäten verankert sind? Ob pragmatische Manager ihrer selbst nicht besser in der Deutschen Bank oder im Dschungelcamp aufgehoben sind? Ob das Politische nicht immer auch das Geistige fordert?
Wer nun aber mit links sein in allererster Linie eine Position auf der Autobahn assoziiert, wird wohl auch in Zukunft die falschen Fragen stellen.

jagothello am 21. Januar 12  |  Permalink  |  2 Kommentare  |  kommentieren



Sonntag, 15. Januar 2012
Der Tod kann so schön sein...

wenn er sparsam und edel gelayoutet von den FAZ- Grafik-Designern eine Fabiennè Florentina Marie de la Fontaine ereilt, diskret beklagt von Emilienne, Ferdinand, Elsbeth, Frederic und Mira; und dann auch noch zu Weihnachten.
Es verschied des weiteren Edelmarie (Enne) Freifrau v. Bodenhausen, geb. Gräfin v. Bassewitz. Um sie trauert stilvollst Irene Freiherr v. Bodenhausen geb. Freiin v. Buttlar-Ziegenberg, Dr. Almut, Linus, Jasper, Oskar usw. usf.
Der akademische Stand beklagt das Ableben des höchst geehrten Univ.-Prof. Dr. Andreas Al- Laham sowie des Professors Dr. h.c. Heinrich Beisse - Träger des großen Bundesverdienstkreuzes sowie Bundesfinanzhofrichter a.D.. Sie alle hinterlassen eine offenbar fest in humanistisch- christlichen Traditionen verankerte, distinguierte Trauergemeinde, die den Vorangegangenen einigermaßen abseitige Römerbrief-Passagen zueignet oder abstrakt-artifizielle Hölderlin-Verse.
Und die Unterschicht? Wer beklagt den Tod Kevin Schüsslers, Chantal Heps' oder Jacqueline Matyczeks? Erstmal niemand, Gott sei Dank. Denn die sind alle erst 1990 geboren und erfreuen sich allerbester, jugendlicher Gesundheit. Für Hetti Esser (Die hät det Hätz em räschte Fläck jehäbt) und Josef Schmitz (Jupp, mach et joot) ist der Express zuständig.

jagothello am 15. Januar 12  |  Permalink  |  1 Kommentar  |  kommentieren



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