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Sonntag, 4. Dezember 2011
Ja gut, der Verteidigungsminister
Herr Matthäus, überrascht es Sie, dass Ihr Plädoyer für eine Rückkehrs Guttenbergs so hohe Wellen schlägt?

Ja gut, es ist ja klar, wenn ein internationaler Top-Star wie ich an die Presse geht. Da ist das riesengroße Interesse natürlich, ähh, auch da. Das ist ja ganz klar. Ich bin neben dem Franz international der wichtigste Deutsche. Das ist hier vielleicht gar nicht immer so bekannt.

Kennen Sie sich eigentlich so gut aus in der Sphäre des Politischen, dass Sie so eindeutig Stellung zu diesem heiklen Fall beziehen?

Ja gut, ich kenne ja auch den Kadyrov. Das ist auch ein Top-Mann. Ein Politiker, der genau weiß, was Sache ist. Ein großer Bewunderer von mir. Einer, der mal mit dem Tiger in den Ring steigt und klare Kante auch zeigt. Ein, ähhh, Kämpfer, wie ich früher auf´m Platz. Und der sagt ja auch immer zu mir, ääähhhh Lothar, ja gut, es wäre gut, wenn du hier mal Trainer machst und das mal auf Vordermann bringst.

Und, ist das etwas für Sie?

Ja gut, ich hab´ja immer gesagt, solange der Uli, der Uli Hoeneß- so lange der Präses bei Bayern ist, gehe ich da nicht hin. Und der Jupp macht ja auch einen erstklassigen Job. Ich will da keine Unruhe reinbringen. Der Jupp braucht jetzt vor allem auch mal Zeit. Und der Kadyrov. Der leistet ja unheimlich viel da unten.

Moralische Skrupel haben Sie nicht? Immerhin gilt Kadyrov als diktatorischer Unterdrücker seines Volkes.

Ja gut, da muss man schon sagen: Ich hab mit der Politik ja nix zu tun. Das müssen die da unten alleine klären. Ich will ja nur Freude bringen. Ich kann dem Weißrussen vielleicht helfen, sich zu qualifizieren. Ist doch besser, wenn die da unten mehr ins Stadion gehen und nicht so viel, ähh, ja gut, Politik und Terror machen.

Als Nationaltrainer sind Sie ja gescheitert!

Ja gut, ich hab den Bulgaren immer gesagt: So geht´s nicht. Ihr könnt nicht zu jedem Training drei Minuten zu spät kommen. Ihr müsst lernen von dem Deutschen. Die Disziplin ist ja unheimlich wichtig. Sonst machst du keine 138 Nationalspiele und bist nur bei den Top-Vereinen in Italien und beim FC Bayern. Die ham ja auch eine ganz andere Mentalität da unten. Die wollen nicht lernen. Ich hab dem Berti auch immer gesagt: Der Icke Häßler ist einfach kein Top-Performer, eher ein Laumann, ein low-Performer. Keiner mit Biss. Ohne leader geht's einfach nicht. Ich hab dem Berti immer gesagt: Berti, nicht die Mannschaft ist der Star und schon gar nicht der Jürgen. Ich bin der Star. Und dann bin ich... sind wir ja auch Europameister gewesen.

Herr Matthäus, warum haben Sie eigentlich auf Ihr angeblich gutes Aussehen und das des Herrn Guttenberg abgehoben? Kann es sein, dass Sie nichts weiter sind, als ein alternder, dumpfbackiger, geschwätziger, eitler Geck?

Ja gut, der Verteidigungsminister. Ich wollte nur sagen, dass wir beide aus Franken sind und beide ja auch Top-Performer und wichtige Beiträge bringen für unseren Top-Standort Niederbayern. Der Karl ist sicher froh, dass die Steffi keine 17... 18 mehr ist oder ich keine 75. Sonst würd das nochmal gefährlich für den Kalle, wenn der ja jetzt zurückkommt nach Hause, denn die Steffi ähh, ja gut, also, paar Jahre jünger und dann passt die ja schon genau in mein ...
jagothello am 04. Dezember 11  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



Sonntag, 27. November 2011
Lernatlas

Ich stehe der Bertelsmann-Stiftung ausgesprochen kritisch gegenüber. Das heißt aber nicht, dass ich ihre jüngsten Abbildungen der hiesigen Bildungslandschaft, den sogenannten Lernatlas Deutschland, nicht als alarmierend empfände, als skandalös obendrein.
Zueigen gemacht hat man sich endlich einmal den Lernbegriff der UNESCO, welcher ein lebenslanges Konzept beschreibt und weitaus differenzierter daherkommt, als diese ewige PISA- Abfragerei 15-jähriger im Multiple-Choice-Verfahren.
Zu 2/3 werden nunmehr Qualität und Quantität von Schule einerseits und Universität & Fachhochschule andererseits gewichtet. Kalkuliert wird zudem mit Bedingungen für lebenslanges, bürgerlich-soziales Engagement sowie persönliches Lernen; gemeint sind damit die regionalen Möglichkeiten sowie die Bereitschaft der Bewohner, Bildungsangebote jedweder Art (auch das gute, alte Buch) zu nutzen.

Die Studie mag methodische Schwächen aufweisen. Problematisch ist insbesondere die Verwendung von PISA- Daten, die nur für die Gesamtrepublik vorliegen bzw. für die einzelnen Bundesländer. Diese (älteren) Daten werden nun im Länderkontext gemittelt: Ein Beispiel: Ludwigsburg schneidet bei PISA sehr gut ab; Heilbronn durchschnittlich. Der Mittelwert aller Kreise und Gemeinden sowie Städte Baden- Württembergs wird nun aber zugrunde gelegt für die Beurteilung der Bedingungen schulisches Lernen in Heilbronn und allen anderen Gebieten dieses Bundeslandes. Hierbei muss es zu Verzerrungen kommen.
Umso interessanter und aufschlussreicher aber dennoch der Tenor der Studie oder besser: die Tenöre, denn es gibt mehrere folgenschwere Ergebnisse:
1. Der Süden (gedachte Nordgrenze so ungefähr von Trier bis Dresden) bietet für jedwede geistig- intellektuelle (und auch sozial-moralische) Entwicklung die besseren Möglichkeiten. Hier gibt es weitaus höhere Vereinsfrequenzen, bessere Schulen zumindest in dem Sinne, dass sie höhere Fachkompetenzen vermitteln (PISA) und mehr sowie qualitativ überlegene Hochschullehre- und forschung. Ein klassisches Nord-Süd-Gefälle tut sich da auf, wie man es bislang vor allem aus Italien zu kennen glaubte oder aus Gesamteuropa. Aber nein: Die Grenze verfestigt sich mitten im Lande!
2. Weite Teile im Norden und Nordosten des Landes sind von Bildung offenbar weitgehend abgeschnitten. Interessanterweise schneiden die südlichen der ehemals neuen Bundeslandregionen weitaus besser ab.
3. Ausgerechnet das mit 18 Millionen Einwohnern größte Bundesland, NRW, verliert weiter den Anschluss und droht vor dem Hintergrund mangelhafter Lern- und Bildungsbemühungen über kurz oder lang auch seine wirtschaftliche Potenz weiter einzubüßen. Die sehr guten Ergebnisse einzelner ländlicher Kommunen wie Coesfeld, Bonn oder Münster, fernab von den Zentren der Strukturkrise, können darüber keineswegs hinwegtäuschen.
Der Kreis, in dem ich selbst mich um das geistig-sozial- moralische Fortkommen junger Menschen bemühe und in dessen Dienste ich auch strukturelle Arbeiten leiste (offenbar nicht sehr erfolgreich), in dem außerdem zwei meiner Kinder beschult werden, sticht NRW-weit ganz besonders heraus. Zum einen nämlich gibt es hier eine enorme wirtschaftliche Kraft und eine Arbeitslosenquote unterhalb des Bayern-Durchschnitts. Der materielle Wohlstand der Menschen an der Schnittstelle zwischen den Kraftzentren Düsseldorf und Köln ist groß. Andererseits schneidet der Kreis bei besagter Studie schlecht ab! Nein, miserabel! Die Stiftung sagt ihm düstere Zeiten voraus, materiellen Abschwung, ggf. Untergang.
Nicht nur ich wirke in dieser illustren Gegend, sondern auch Heinz Hilgers, Präsident des deutschen Kinderschutzbundes. In keiner öffentlichen Veranstaltung versäumt er es, auf die skandalösen Zustände hinzuweisen: Bildungsferne auch der Mittelschicht, kaum Angebote, Wohlstandsverwahrlosung. Westerwelle sprach einmal von spätrömischer Dekadenz. Hätte er sich selbst und seinen Großindustrie-Stromkostensparverein mit einbezogen, wäre das eine soziologisch realistische Analyse des Gemeinwesens gewesen. Hier jedenfalls trifft sie meiner Beobachtung nach zu, wenn auch das Dilemma damit nur ganz vordergründig beschrieben ist. Besser: Ein Ausfluss der Quelle des Übels skizziert ist.
Was können wir lernen vom Sieger der Erhebung, dem Main-Spessart-Kreis? Gucken die da weniger RTL? Daddeln die da nicht soviel auf der Playstation? Vielleicht. Sicher ist, dass es dort bei Vollbeschäftigung und weiteren positiven Sozialindikatoren keine Universitäten gibt, keine Museen und offenbar auch keine fortwährend sich selbst reformierenden Schulen aus dem Geiste angelsächsischer Bildungsstudien. Sicher ist aber auch, dass die Provinz einen traditionellen, offenbar höchst wirksamen Familiengedanken hochhält und mir persönlich scheint dies das Entscheidende zu sein. Kinder, ganz kleine zumal, werden wenig institutionell- konzeptionell, dafür authentisch und natürlich gefördert. Sie wachsen hinein in stabile Strukturen, die emotionale und soziale Sicherheit geben- eine Position, aus der sich Selbstbewusstheit bildet sowie im Idealfall ein Gefühl der eigenen Wirksamkeit einstellt: in der Summe dem, was ich frühkindliche Bildung nenne. Ein solcherart beschriebener Zusammenhang zwischen Lernerfolg und frühkindlicher Stabilitätserfahrung geht weit hinaus über die typischen Klischees vom Proll-Migranten, der in Köln-Kalk jede Statistik verhagelt. Schön wäre es ja- dann wäre das Problem tatsächlich einzudämmen mit integrativen Maßnahmen und schulpolitischen Anpassungen. Was es aber braucht, ist ein geläutertes Kinder- und Familienbild, einen pädagogischen Paradigmenwechsel, von der Politik nicht zu verordnen, sondern bestenfalls zu begleiten und als Leitbild einer zielorientierten Gedöns- ähhh- Familienpolitik ernst zu nehmen. Weniger müßige Ablenkung, mehr aktive Hinwendung. Weniger Spielerei, mehr Spiel. Weniger Staat, weniger Ersatzeltern im Fernsehen, mehr Mütter und mehr Väter. Weniger Reformpädagogik, mehr Rousseau.

jagothello am 27. November 11  |  Permalink  |  4 Kommentare  |  kommentieren



Samstag, 26. November 2011
Doktor der Herzen

Endlich! Kalle Guttenberg zieht den Aschesack vom getunten Köpfchen und geht mit gekonnten Links- Rechts-Kombinationen ins Training für den baldigen Wiederausstieg aus USA. In gewohnt lässig- überlegener Manier attackiert der Doktor der Herzen die unvölkischen, linksradikalen Nichtadligen in CSU und CDU. Alles keine Volkspopulisten mehr, ätzt der flexible Weltenbummler, der es sich zutraut, 2013 eine eigene Seemanns-Partei fest zu etablieren, den Stalinisten Ude aus dem Felde zu schlagen, König von Bayern zu werden und eine Promotionsarbeit zum Thema Verfassungsrechtliche Ungleich-behandlung von angehenden Akademikern im internationalen Vergleich (i.e. Pazifikstaaten vs. Oberfranken) schreiben zu lassen. Die treue Gefährtin Steffi übernimmt die vielfältigen Umzugsarbeiten, die anfallen, wenn eine vierköpfige Familie neun Monate in der Diaspora überleben musste. Sie rechnet mit 42 Überseecontainern und beauftragt völlig selbständig den Frachtschiffreeder. Vielleicht erlaubt Kalle mir sogar, die beiden Rembrandt- Plagi... ähhh Gemälde über der Freitreppe im Schloss anzunageln. Wir sind ja beide völlig gleichberechtigt., freut sich das sympathische Blondchen und ergänzt strahlend: Um die Rechnung kümmert sich natürlich der Karl. Online und so, wissen Sie...
Unterdessen halten sich hartnäckige Gerüchte, dass Karl Theodor zu Guttenberg auch wegen eines süßen Geheimnisses dermaßen überstürzt die Zelte in seinem weißen Washington-Traum abbricht. Das ZDF nämlich, so frohlockten die Gutti-Kinder auf dem Ami- Schulhof, habe dem Tausendsassa-Papi die sofortige Nachfolge von Thomas Gottschalk bei Wetten, dass... angeboten. Im ZEIT-Redaktionsgebäude (Einmal die Woche bin ich hier. Die Kantine ist erstklassig und Hamburg ist von Washington aus nur ein Katzensprung) mochte das TV-gestählte Showtalent nicht widersprechen: Das mit dem DASS habe ich nie verstanden. Wenn ich´s mache, wird das ein einfaches DAS. Ich habe aber schon meinem Opi vor 36 Jahren beim Fernsehgucken gesagt: Wetten, das ich das auch mal mache?

jagothello am 26. November 11  |  Permalink  |  2 Kommentare  |  kommentieren



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