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Mittwoch, 20. April 2011
Taliban am Telefon
Es klingelte, ich hob ab und meldete mich, doch nahm man das an dem anderen Leitungsende gar nicht zur Kenntnis. Stattdessen fand ich mich unverrichteter Dinge wieder als passiver Teilnehmer eines außergewöhnlich seltsamen Dialogs. Offenbar lag da irgendeine technische Störung vor. Namen wurden nur undeutlich genannt, doch verdächtigte ich rasch K. und P., da miteinander konspirativ zu schwatzen. Gebannt wie eine Katze auf der Pirsch lauschte ich, was denn sonst. Auszüge:

K.: Ja bitte? Es spricht der Nachfolger auf dem Stuhl des Heiligen Maternus, geborener Legat, 95. Metropolit der Kirchenprovinz Köln, Dr. der Theo...
P.: Ist ja schoa guat- Jo, bist du´s? Warum denn so förmlich, hä? Ich bins. Ubi bene ibi colonia, wenn du verstehst. hihihi. Der Bene! Iss a sichere Leitung.
K.: Sicher. Sicher. Die Ohren des Herrn sind überall. Nichts bleibt IHM verborgen. Gepriesen sei die heilige römische ...
P.: Hör mal- ich versuch´s auf Hochdeutsch. Kölsch können wir ja beide nicht, hihi. Wir müssen in einer ernsten Sache reden. Am besten, du kommst gleich her.
K.: Die Autorität der heiligen Kirche, vertreten durch den Stellvertreter Gottes auf Erden, zu ehren und zu achten- das ist vornehmste Pflicht meines Amtes.
P.: Mittwoch also? Wir haben wirklich einiges zu besprechen.
K.: Das passt gar nicht. Ich habe zu referieren vor dem Laiengremium der jüdischen Gemeinde Köln-Mitte zur unrechtgemäß erhobenen Forderung zur Rückgabe fiktiver Thora-Rollen. Danach Vortrag vor dem Pfarrgemeinderat Bonn; man murrt dort dies und das. Ich hätte einen Priester berufen, der ungeeignet sei. Ich werde nicht wanken. Und sei die Versuchung... ähhm, na ja. Anschließend Disziplinarausschuss des Generalvikariats: Eine Oberstudienrätin des erzbischöflichen Liebfrauengymnasiums Lindenthal verweigerte böswillig die Aschenkreuzzeichnung auf der Stirn. Am Donnerstag bin ich vorgemerkt als Hauptredner ...
P.: Verschone mich mit deinem Terminplan! Du hast deinen Laden nicht im Griff. Ich meine: abtrünnige Priester, Protestler, Päderasten, Schwule- das gab´s immer schon. Aber warum tummeln sich all diese Leute aus deinem Sprengel nun im Internet?
K.: Eine lebenslustige, mitteilsame Herde, zu der die Weisheit und Gnade deines Vorgängers im Amte des Nachfolgers Petri mich da empfohlen hat.
P.: Etwas mehr Toleranz... Menschenliebe, mein Gott nochmal. Warum gebärdest du dich wie ein Berserker? Du erschreckst die Leute mit deiner , ja, äh, mit deiner totalitären Dogmatik. Jesus sagt: "Mein Haus soll ein Haus zum beten sein. Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht."
K.: Mit dem allergrößten Respekt, werte Excellenz: "ein Haus des Gebets.", das waren die Worte des eingeborenen Gottessohns.
P.: Genug. Deine Politik der Peitsche ist gescheitert!
K.: Spes nostra firma.

Da musste ich nachschlagen gehen. Als ich den Hörer wieder aufnahm, vernahm ich nur noch monotones Piepsen. Hoffentlich bin ich nicht aufgeflogen. Da sind nämlich finstere Mächte am Werk, deren Spielball ich nicht werden mag.
jagothello am 20. April 11  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



Samstag, 16. April 2011
Im Gewicht ein Wicht
Was für eine Woche: Korrekturarbeit verweigert aus Trägheit. Den Heranwachsenden nicht ein einziges Mal von der Play Station weggelotst und ein vernünftiges Kontrastprogramm angeboten. Den hiesigen Erzbischof zum wiederholten Male zum Teufel gewünscht. Stunden um Stunden selbst stupid vor den diversen Kisten gewacht und weggedämmert. Rechnungen nicht bezahlt. Keinen einzigen Apfel gegessen, dafür ungutes Zeug wie Mc-Wrap (!). Nachbarkinder geschimpft. Stephen King gelesen. Den Tüv versetzt. Demnächst werde ich wahrscheinlich die Stille des stillen Feiertages brechen und Rotwein zum Spargel trinken (nein, soll man immer noch nicht!). Gut, dass endlich Ferien sind und damit Zeit ist für Einkehr und Rückkehr!
jagothello am 16. April 11  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



Freitag, 15. April 2011
PID versus Diesel
Es geht mir das Herz auf, wenn ich das ernsthafte, ehrliche Ringen federführender Parlamentarier sehr um die sogenannte PID. Was Parlamentarismus zu leisten imstande ist! Da gibt es hochrangige Leute, die sich überzeugen lassen von guten Argumenten des politischen Gegners; da gibt es Applaus der Bürgerlichen für die wohl abgewogenen Überlegungen eines Linken. Es gibt gar, und das scheint mir entscheidend zu sein, offensichtlich mal keine Fraktionszwänge in dieser Angelegenheit, was natürlich andererseits den unschönen Verdacht erweckt, das Thema sei eben nicht sonderlich bedeutsam, nichts, wofür es sich zu verschleißen lohnt. Dafür spricht auch, dass der Plenarsaal bestenfalls zu einem Viertel gefüllt war bei dieser spannenden Debatte. Aber immerhin! Der Betrachter wohnt einem sachlichen Meinungsaustausch bei, in dem die Kampfrhetorik, das Scharmützel ausnahmsweise unterbleibt. Man diskutiert und nimmt zur Abwechslung auch das Gegenüber einmal wahr und ernst. Wohltuend war das, wohltuend und konstruktiv.

Doch dann: Am selben Tag, eine ganz andere, gewissermaßen vertraute, viel zu lange schon erlittene Entscheidungskultur in Brüssel. Per Verordnung, ohne jeden öffentlichen Meinungsbildungsprozess soll die Dieselsteuer drastisch angehoben werden. Ein lettischer "Kommissar", den hierzulande keiner kennt geschweige denn gewählt hat, prescht in diesem Sinne hervor. Ich will nicht falsch verstanden werden: Es mag gute Gründe für eine Verteuerung der zuneige gehenden Ressourcen geben, bestimmt sogar. Ich sehe aber überhaupt keine demokratische Legitimation entsprechender Verordnungen par ordre du mufti.
Es bräuchte Überzeugungsarbeit in diesem Sinne, es müssten, auch in Brüssel und aus Brüssel heraus, Mehrheiten für solch weitreichende Projekte gewonnen werden. Nur so wird sich schließlich Denken und Verhalten tiefgreifend ändern. Aber nicht einmal auf eine gemeinsame Sprache kann man sich ja verständigen.
jagothello am 15. April 11  |  Permalink  |  1 Kommentar  |  kommentieren



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