Monster-Body
"Monsta-body", "Top-Braut", "Super Bo-Bos"- und auch sonst wird´s nicht besser oder gar ironisch gebrochen. Sexistischer Dreck- weiter nichts und im gebührenfinanzierten Radio läuft´s rauf und runter- 2011, wohlgemerkt, nicht VOR all den Debatten um "Leitkultur", Menschenrechte und Frauenbilder. Und wie es sich für pubertierende Buben gehört, bleibt auch die Selbstwahrnehmung diesem Muster verhaftet; das singende Ich als "geilster Typ" weit und breit, was sonst? Na, dann kann die fette Paaty ja abgeh´n - viel Spaß noch.
jagothello am 07. April 11
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Hofft auf Sonnenschein, aber baut Dämme (Mao)
Es muss ja von den Selbstzerfleischern und Ämterschacherern niemand sich entschuldigen kommen bei denen, die vor 30 Jahren mit ihren Mahnungen vor der Atomkraft Recht hatten und sich für ihre Befürchtungen zusammenknüppeln lassen mussten, das wirklich nicht. Denn erstens waren das nunmal, man weiß es, linke Spinner und außerdem ist man gerade damit beschäftigt, die damals zum Einsatz gekommenen Wasserwerfer hübsch zu verpacken und nach Japan zu schicken. Dort erwartet sie nun ein weitaus ehrenvollerer Einsatz. Weltgeist, danke dafür und eigentlich: Eintragende! Aber:
Aber eines irritiert mich doch: Kernargument all der klugen Visionäre in den 80er Jahren war doch gar nicht so sehr die Angst vor Erdbeben oder Tsunami. Seien wir ehrlich, dieses Wort gab es damals im europäischen Sprachgebrauch noch gar nicht. Erzittern lässt es uns erst seit Frank Schätzings Apokalypsen-Schmöker "Der Schwarm", in dem von 900 m - Monstern geunkt wird, die um Teneriffa ihren Ausgang nehmen und 6 Stunden später NY überrollen.
Gewarnt wurde vor aber einem ganz anderen Szenario, nämlich dem feindlichen Beschuss der Anlagen mit Raketen. "Absurd", tönte es seitens der geflissentlichen Lobby auch damals schon penetrant durchs TV doch so absurd war auch diese Befürchtung nicht, wie Unterlagen und russische Studien beweisen, die nach 1989 bekannt wurden. Und bislang hat eben vor allem immer die eine, die kritische Seite Recht behalten. Irritierend, wie gesagt.
geradeaus, abseits und doch daneben
Paul Klee: Haupt- und Nebenwege
Ein Maler, der abstrakt bleibt bis in die Titelgebung. Das Bild hängt im Kölner Museum Ludwig und inspirierte nun den Psychologen und Therapeuten Hans-Christian Heiling (ein nomen est omen fast so schön wie Lehrerin Beibring), mit einer Methode des Schauens auf uns Geist- und Phantasielosen niederzukommen. Inspiration: Werde mein. Werde!
Man nannte solches bis 1990 herum gerne Museumspädagogik oder meinetwegen freie Assoziation oder Meditation und die war fruchtbar oder sie war es nicht. Heutzutage aber gibt´s für alles ein mentales Konzept und dieses nun des Herrn Heiling nennt sich "Psychologische Morphologie". Unter diesem unhübschen Etikett ist zu lernen, was es zu gucken gibt und vor allem: Wie!
Denn um das "Wie" geht es. Es soll einen Denkmodus beschreiben, der Zwischenwege und Umwege, Nebenwege und Abwege auffinden hilft und abseits des goldenen, mittigen Hauptweges neue Metaphern für den weiteren und zurückliegenden (immer wichtig im Umgang mit Deutschen!) Lebensweg anregt. Wieder einmal das Ziel, der Weg.
Und den gehen unter behutsamer Anleitung des Sprechers von der Seele nicht etwa die Kranken (therapiert wird nicht), sondern die Gestressten, Geplagten und Genervten- so sie denn den Weg ins Museum finden und gewillt sind, sich auf den rechten zurückführen zu lassen sowie eine Bestätigung für ihren verkorksten Lebensweg suchen. Eine heilsame Bestätigung natürlich, man ist schließlich Teil eines psychologischen settings. Museum auf Krankenschein: "Bitte zeigen Sie Ihre Versichertenkarte und entrichten Sie am Eingang 10,-€ Quartalsgebühr." Was sind wir doch für ein neurotisches, verzagtes Völkchen. Aber bitte: Auf ins Museum. Ohne Umwege!
jagothello am 05. April 11
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