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Samstag, 26. März 2011
(un)wahrscheinlich
Also gut- einen ernstzunehmende AKW- Unfall alle 400.000 Jahre soll es geben. So will es die Lobby. Wie man auf diese doch so offensichtlich fiktive Zahl zur Gemütsberuhigung Lieschen Müllers kommt, will ich mal gar nicht fragen. Bezogen auf ein AKW macht diese Zahl jedenfalls keinen Sinn, weil die Laufzeit spätestens mit der Ausbeutung der natürlichen Uranressourcen endet, also in etwa 60 Jahren. Und wenn man sie auf alle AKW weltweit am Netz bezieht, relativiert sich diese beeindruckend lange Zeitspanne deutlich. Ich kann mich jedenfalls erschreckend genau an drei massive Unfälle erinnern, nämlich Harrisburg, Tschernobyl und nun Fukushima. Wie schnell doch manchmal die Zeit vergeht...

Solche Vorhaltungen sind nicht ganz fair- vielleicht nicht. Aber so ist das eben mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung, derer man sich so gerne bedient, um Kompetenz vorzugaukeln und Sicherheit: Abstrakteres gibt es kaum. Jeder Lottomillionär kann da ein Liedchen von singen.
Zeit für eine kleine Gegenrechnung: Derzeit sind 443 AKW weltweit am Netz. Man gehe von einer durchschnittlichen Betriebsdauer im Jahre 2011 von 25 Jahren pro Anlage aus (geschätzt); das ergibt eine aktuelle Gesamtbetriebsdauer von 443 x 25 Jahren = 11.075 Jahren. Lässt man großzügigerweise die GAUs aus den 50er Jahren in den UDSSR sowie den USA einmal beiseite, ergibt sich die Wahrscheinlichkeit aus diesen, wenn auch schmalen, empirischen Daten von einem GAU alle 3692 Betriebsjahre. Die wären bei konstanter Anzahl der Anlagen im Jahre 2036 abermals abgelaufen- in Wahrheit aber viel eher, weil sich die Anzahl der AKW weltweit erhöhen wird. Und: Mit jedem weiteren Unglück innerhalb der nächsten 11.075 Betriebsjahre verschlechtert sich die Relation (1 Unglück alle 3692 Betriebsjahre) weiter zu unseren Ungunsten.
Sind die Erfahrungen atomarer Risiken derart massiv erlitten worden, gehören sie in das Kalkül weiterer Berechnungen. Jegliche Erfahrungswissenschaft ist damit denkbar ungeeignet, die Sicherheit dieser Technologien untermauern zu wollen. Wer zukünftig Atomkraft betreiben möchte, kann sich auf ihre Umweltverträglichkeit jedenfalls nicht berufen. Das darf nicht mehr durchgehen!
jagothello am 26. März 11  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



Freitag, 25. März 2011
Ich kann gar nicht so viel fressen...
Max Liebermanns Assoziation zu einem Nazi-Fackelzug kommt mir dieser Tage nicht aus dem Sinn, in denen die eben noch unbedingt Dafür-Gewesenen den AKW-Ausstieg so vehement fordern und zwei Tage vor den Klein-Reichswahlen "Ausstieg- aber sofort!" brüllen. Und dann tagelang (statt zu arbeiten, natürlich) nach rhetorischen Tricks suchen, um die 180 Grad-Kehre nicht wie eine 180-Grad-Kehre aussehen zu lassen, sondern wie etwas ganz Konsistentes, sich folgerichtig Ergebenes, wie eine elegante Gedankenfigur.
Der BaWü-Reaktionär bei "Hart aber fair" vermeinte denn ja auch, vor kurzem seien die Gefahren des Atoms eben noch nicht evident gewesen und auch die Grünen - man hat sie und die Ängste, die sie früher einmal repräsentierten, eben nie ernst genommen - hätten da letztendlich seit 30 Jahren Kaffeesatzleserei betrieben.
Die Herren sollten sich nicht so viel mit ihrem BILD-Image befassen und in TV-Studios lungern, sondern erfahrene, intelligente Gesprächspartner konsultieren und die richtigen Bücher lesen, z.B. "Der atomare Selbstmord" (1988) des ehemaligen Christdemokraten Herbert Gruhl, der die katastrophalen Perspektiven der Atomenergie nach Tschernobyl in exakt jenen düsteren Farben ausleuchtete, in denen sie nun in der Landschaft steht. Von wegen: wir haben´s nicht gewusst! Wir haben es gewusst, wenn wir es haben wissen wollen. Atomkraft, so das zentrale Diktum Gruhls jedenfalls, stellte schon vor dem ukrainischen Mega- GAU nicht die Umwertung der Werte dar, sondern deren Entwertung und zwar mit menschenverachtenden, letztlich tödlichen Folgen.
Droht der Zynismus dieser intellektuell so unbedarften Herrscherkaste dann wegen einer "Indiskretion" (so der seit heute ehemalige BDI-Chef Schnappauf) aber doch einmal gar zu öffentlich zu werden, dann ist´s natürlich der Protokollanten-Depp gewesen, der ausgerechnet an dieser heiklen Stelle den Cheflobbyisten Brüderle nicht so genau verstanden hatte. Der habe natürlich gar nicht gesagt, die AKW seien nur aus wahltaktischen Gründen vom Netz genommen; man möge sich auf Profiteurseite mal hübsch entspannen. Nein, das hat er natürlich nicht gesagt und skandalös im Übrigen, dass man sich nirgends einmal offen und ungestört unterhalten kann.
Ach ja- das Liebermann- Zitat: ... wie ich kotzen möchte! So geht´s weiter.
jagothello am 25. März 11  |  Permalink  |  2 Kommentare  |  kommentieren



Dienstag, 22. März 2011
Danke für Kompetenz!
Über PISA, zu Zeiten deutscher Provinzfürstenwahlen wieder Leitthema öffentlicher Hahnenkämpfe, lässt sich vieles sagen aber sicher nicht, dass es da mit rechten Dingen zuginge! Ehrenwert das Anliegen, über objektive Daten a) zu einem weithin gültigen Bildungsbegriff zu kommen und aus ihnen b) Wege zu extrahieren, die zu ihm hinführen. Irritieren lässt sich von den Ergebnissen aber niemand maßgebliches und das ist, bei all den diskreditierenden Selektionseffekten der Studie, an sich auch kein Wunder. Nur zwei Beispiele: Die Aufgabenstellungen sind eng entlehnt an die finnische Aufgabenkultur, mit denen Kinder von früh auf konfrontiert werden; das ist wie trainieren vor dem Intelligenztest! Oder: Mitgeprüft werden deutsche Schulversager, die 15/16-jährig in Klasse 9 lungern ohne die geringste Abschluss- Perspektive, geschweige denn Motivation, bei einer internationalen Vergleichsstudie zu brillieren. Anderswo, zum Beispiel in der Türkei, wird diese Klientel schon längst anderweitig betreut, also gar nicht mehr durch PISA erfasst. Und so beschert uns dieses diagnostische Wunderwerk zwar wenig Gewinn aber doch die eine oder andere Knallerreform aus der Retorte, G8 etwa. Ersonnen und beschlossen von Finanzministern, die zwecks Sparens die Schulzeit verkürzen wollten aber dabei, bar jeder Sachkompetenz, nicht bedachten, dass sich die Schulzeit im OECD- Bildungsstandort Nummer 16 (oder so) nach Wochenstunden bemisst und nicht nach Jahren. Sprich: Derselbe Käse muss nun in eine kleinere Kiste passen; Spareffekt? Im besten Fall null!
Das Gemüse kann gewogen werden, bis es verwelkt- schwerer wird´s dadurch nicht und schlauer schon gar nicht. Was Not tät und woran es wirklich hapert: das bleibt für heute im stillen Kämmerchen...
jagothello am 22. März 11  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



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