Im Gewicht ein ich

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Montag, 23. August 2010
Guck nach draußen
Wie entwickelt sich eigentlich der Lebensstandard von uns Deutschen? Man hört ja nichts wirklich Erfreuliches und rein volkswirtschaftlich ist von Inflation die Rede, von Arbeitslosigkeit und Verlust aller möglichen sozialen Errungenschaften wie 13. Monatsgehalt, freie Kindergartenplätze oder Zuzahlung bei Zahnprothesen und Brillen. Stimmt ja auch: 1987 noch bezahlte man für eine einigermaßen komfortable und nicht gar zu hässliche 2-Zimmer-Wohnung in der Kölner Südstadt (laut, natürlich) gerne 770,- DM kalt. Heute sind es 850,-€, was auf eine jährliche Inflationsrate von ungefähr 5 % weist. Weitere Beispiele sind Legion: Preise für Brötchen, Currywurst mit Pommes rot-weiß, Autos, IKEA-Sofas, Oleander, Füllfederhalter, Medikamente.
Andererseits: Unglaublich, welch ein materieller Komfort im Unterschied zu den 70er, 80er und auch 90er-Jahren heutzutage Standard ist. Beispiel Urlaub: Die A1, A2, A7, A20 bersten nur so vor Premium-Fahrzeugen auf dem Weg in oft mehr, selten weniger exklusive Nord- und Ostsee-Ferienquartiere. Auf dem Dach der gesammelte Hausrat, am Heck das Treckingräder-Arsenal, im Fond IPod-Beschallung, mobile Spielekonsolen, DVD-Player ("wie viele Filme hast du auf deinem Stick?") und TV-Empfang. Raststätten-Klo, Bockwurst & Kartoffelsalat für jeden, 2 Kaffee, 2 Cola 49,90€. Gleich mal tanken: 91,72€.
Vor Ort dann Surfkurse, allabendliche 80,-€-Rechnungen in der Gastronomie, Dinowelten, 1450-Meter-Eventrutschen, Spaßbäder, Bunjee, Wellness, Schiffrundfahrten, Themenparks. Kinderrabatte? Ja, klar, aber nicht im Juli und August! Alles wie zu Hause, eigentlich. Und auch ganz nett soweit, denn das hat ja alles mit lebensbejahendem Fortschritt zu tun. Mit Grauen denke ich zurück an Sommer-Marathons im BMW 1600 mit 2 Geschwistern links und rechts und 2 rauchenden Eltern vorne bis ins südliche Spanien so mehr oder weniger nonstop inkl. Serpentinen-Kurs über die Pyrenäen ("Wir halten in 2 Stunden an, dann kriegst du was zu trinken. Guck solange nach draußen!").
Ich frage mich aber in meiner spießigen Bedenkenträgerei dann doch das eine oder andere mal: Wer bezahlt das eigentlich alles? Wovon? Wenn das Familiendurchschnittsgehalt so etwa bei 43.000,-€ brutto liegt und das dann netto inkl. Kindergeld vielleicht auf 2.400,- € im Monat hinausläuft, muss da der Dispokredit schon recht großzügig bemessen sein. Und natürlich der Optimismus, das alles irgendwann, wenn schon nicht gleich, zu stemmen. Denn es geht ja weiter. Nicht nur der Urlaub, die U-Technik und die 450,-€-Leasingrate für den V70 oder den Q7 wollen bezahlt sein. Auch 5 oder 6 Versicherungen, Schulbücher, die Küche, Immobilienkredite, Pay TV, H&M-online-Bestellungen, Praxisgebühren, Aldi, Weihnachtsgeschenke, Reparaturen am Dach, Eintrittsgelder, Brackets, Heizkosten und und und. Natürlich auch die Lebenshaltungskosten für bedürftige Menschen, für "Transferempfänger", denen gegenüber die Banken nicht so großzügig sind, aber von Zwangsabgaben will ich hier gar nicht reden.
jagothello am 23. August 10  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



Samstag, 14. August 2010
Aus dem Urlaub, aus dem Gesinnungsprekariat
Gerade dümpel ich im Urlaub. Mal wieder in der Soester Börde, wo die Landschaft eben ist, mal aber auch leicht gehügelt, immer bebäumt, grün und... still. Die Felder zeugen von reger Landwirtschaft, die dezent im Hintergrund bleibt und sich nicht aufdrängt wie z.B. im Kölner Norden die ha um ha Monokulturen in der öden Form der Zuckerrübenpflanzungen.
Hier sieht es eher aus wie in der Provence. Die Platanenbepflanzung in den Dörfern fehlt, zugegeben. Alleen gibt es aber auch hier und für Pappeln und jahrzehntealte Kastanien reicht es allemal. Und auch sonst: Grillen, flirrende Luft, goldgelbe Weizenfelder, kleine Bäche, eine lebhafte Fauna.
Inmitten dieser Idylle, unweit des Dreierdorfes HuHeiBü (Hultrop, Heintrop, Bünninghausen) liegt ein Vogel- und Naturschutzgebiet, darin steht ein veritabler Vogel-Ausguckturm. Man kommt heran über einen kleinen Wirtschaftsweg, steigt 70 Stufen hoch und gelangt auf eine 6 qm kleine Plattform, von der aus sich der Blick über die Ebene erstreckt. Die zahlreichen Tümpel werden umstanden und umflogen von allerelei Geviech, dessen Namen ich kaum kenne (mal abgesehen vom "Reh"). Bin schließlich kein Zoologe, Ornithologe schon gar nicht. Die turmeigenen Bildtafeln helfen auch nicht wirklich, denn wie soll ich auf Dutzend-Meter-Distanz entscheiden, ob das Gefieder nun... Und so weiter, und so weiter. Also: Ich komme natürlich wegen der Atmosphäre, der Ruhe und der Schönheit der Landschaft. Ja, sie ist schön! Mitmenschen hier selten, außer ich nehme jemanden mit.
Bemerkte nun also, als ich so da stand und guckte, dass ich in meiner stillen Betrachtung dieses hübschen Umfeldes selbst zum Objekt der Beobachtung wurde: Ein Hase (nein, KEIN Kaninchen!) verharrte im hohen Gras gleich unterhalb des Gebäudes und taxierte mich, fixierte mich. Es entstand Blickkontakt. Für einen kleinen Moment gab es den Anflug des Verstehens, der Übereinkunft zwischen Mensch und Tier. Du hier, ich hier- wir beide bemühen uns um eine Perspektive auf die Welt, in der wir uns nun mal bewegen. Um sie zu verstehen. Übrigens ist das, wenn ich meiner Selbstbeobachtung trauen darf, der tiefere Grund dafür, dass ich einen Blog gestartet habe. Hasen artikulieren sich wahrscheinlich anders. Mit Blicken, mit Mimik aber durchaus, wie ich nun also weiß.
Gelockt hatte mich hierhin aber auch die Rückkehr der Störche in diese Gefilde. Sie ist belegt und wenn ich endlich genügend html gelernt habe, werde ich einen kleinen Film verlinken, den der WDR extra aus diesem Anlass über die Region verfertigt hat.
Ich habe live keinen Storch gesehen, dachte aber, als der Hase sich dann irgendwann beruhigt und gelangweilt zu seiner Häsin verdrückt hatte, an das Urteil in Sachen Thor Steinar vs. Storch Heinar. Die Nazi-Klitsche hat ihren Prozess verloren und muss sich auch weiterhin die Verarsche der Störche Heinars gefallen lassen. Das macht doch Mut und zeigt, wie dem Gesinnungsgesindel beizukommen ist: Mit Witz und Entmystifizierung.
Thor Steinar: Das klingt so schön nach nordischer Gottheit, nach Weltkriegsromantik, nach Heldentum, nach Ruhm und Ehre, nach SS-Kult- nach all dem Driss eben, der einem Durchschnittsnazi so recht und heilig war und ist. Die begriffliche Konfrontation mit dem sympathischen, scheuen Federvieh scheint ihre Wirkung nicht zu verfehlen- sie liegt im kommerziellen Verlust, wo auch sonst. Oder wird sich die grimmig gebende Dumpfbacke auch weiterhin mit einem Label schmücken wollen, das Assoziationen zu einem ulkigen, spindeldürren Tolpatsch aufzwingt? Storch Heinar und Familie Hase: Meine Helden der Woche!
jagothello am 14. August 10  |  Permalink  |  2 Kommentare  |  kommentieren



Dienstag, 10. August 2010
Rösselsprung
Ein Schachbrett hat 64 Felder. Jedes Feld mit dem Springer genau einmal zu berühren, zu starten von einem beliebigen Feld; das ist eine nicht ganz einfache Aufgabe. Unsinn: Eine durchaus schwierige! Man will ermittelt haben, dass es über 11 Billionen Lösungen gibt. Ich suche noch, dennoch.
jagothello am 10. August 10  |  Permalink  |  0 Kommentare  |  kommentieren



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