November 2013 |
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Marietta Slomka fragt und interviewt sehr viel besser als sie moderiert. Letzteres kann sie nicht. Ersteres schon, wie sie im Gespräch mit Alphamännchen Gabriel am 27.11.2013 unter Beweis stellte. Sie blieb da gelassen und einigermaßen souverän, man merkte der TV-Lady schon an, dass sie sich ein gewisses standing erworben hat, auch wenn sie sich sichtlich unwohl fühlte bei ihren Befreiungsversuchen aus dem Schwitzkasten des Dicken. Ihr hartnäckiges, ernstes (vulgo: seriöses) Insistieren befriedigt mein Informationsbedürfnis aber sehr viel mehr als das nivellierende Gute-Laune-Gezwitscher ihres Showkollegen PlasbergIllnerMaischberger, der noch jeden leisen Konflikt domestiziert und einzufügen sucht in das harmlose Plätschern banaler Artigkeiten (Und jetzt mal bei Brigitte nachgefragt, wie unsere Zuschauer das bei Facebook sehen.). Ekelhaft ist das. Worum ging´s?
Hierum
Die SPD, so meinte M.S. unter Berufung auf ungenannte Experten, verhalte sich verfassungsfremd, wenn sie nun 0,5% des Wahlvolkes, nämlich die Mitglieder der Partei, derart privilegiere. Bekanntermaßen sollen die ja nun den Daumen heben für den Vertrag mit der CDU; offenbar geschaffen, um den sogenannten Mittelstand weiter zu enteignen, zum Beispiel per Verzicht auf Absenkung des Rentenbeitrags, um die Mütterrente finanzieren zu können.
Mir ist Slomkas Attitüde als Retterin der Verfassung ganz sicher nicht sympathisch. Politische Kritik muss nicht unter dem Deckmantel juristisch-wissenschaftlicher Expertise daherkommen, um relevant zu sein- schon gar nicht im Dialog mit einem SPD-Granden! Und eine Mitgliederbefragung ist sicherlich nicht weniger befremdlich als die ordre par mufti- Entscheidungen der Achse Merkel-Seehofer. Die Parteien werden schließlich gewählt, um das Koalitionsgeschäft zu führen, die Positionen durchzusetzen und die Regierungsarbeit zu organisieren. Sehr viel spannender wäre da schon die Frage, warum andere Parteien das so ganz anders halten: Bei der CSU regiert der König von Bayern gleich ganz selbst und Merkel braucht lediglich einen Vorstandsbeschluss.
Und dann ist da natürlich die grundsätzliche Frage nach Macht und Einfluss, die man den ehemals sozialdemokratischen Enkeln da einräumt. Warum denn eigentlich? Auf welcher Basis geschieht das? Gewählt worden sind doch die anderen?! Ihrem Stimmenanteil gemäß sollte die SPD 2 oder 3 kleinere Ministerien bekommen und sich ansonsten mal ein wenig Demut auferlegen. All das wäre wohl mal nachzufragen gewesen- aber eben auf der Inhaltsebene. Dass sich Slomka nicht arrogant abbürsten lässt: Dafür ist sie öffentlich-rechtliches Beispiel und dafür hat sie meinen Respekt!
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