Juni 2012 |
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Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Eigentlich ist da gar kein Sonnenaufgang. Eher ein Sonnenuntergang. Die Moderne dräut und droht, doch die Menschen paddeln noch in ihrer Jolle umher. Ein Bild Europas. Ein Bild des Umbruchs. Der Krise. Vielleicht des Aufbruchs, wer weiß das schon. Der Fahrensmann sicher nicht. Bevor er in seinem sicheren Hafen ankommt, gilt es nicht nur, die Globalisierung zu meistern, ökonomisch und sozial, sondern auch, ein, zwei Kriege zu überstehen, den moralischen Bankrott eines Kontinents zu meistern.
Die Sprache wiederzufinden!
Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ja, der Zynismus. Gott ist tot. Schon lange. Und auch sonst ist nichts Heiliges mehr. Verspätetes fin de siecle. Aus dem Mythos wurde das Humane und aus ihm eine blasse Erinnerung. Die Freudsche Erzählung vom Menschen... ersetzt durch die experimentelle Studie! Introspektion, Projektion, Identität, im Labor als Mumpitz enttarnt. Zergliedert, zerredet, zermahlen: Jegliche Idee. Keine Berge mehr, nur noch Steine. Die aber überall.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um. (Rainer Maria Rilke, 1899)
Und müsst es wohl tun. Einfach, weil ihr es könnt. Es sei, was auf einen iPad passt. Die Vernetzung im Netz bleibt virtuell, folgenlos, im Kopf absent. Die Dinge: tot.
Layout by ichichich.