Im Gewicht ein ich

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(Bl)öde

Es gibt intelligentes Leben auf der Erde, gar keine Frage. Erst gerade eben wieder hatte ich das Vergnügen des Kontaktes mit ihm und zwar in Gestalt einer Mutter, deren Kind das meine bestohlen hatte und die ich aus diesem traurigen Grunde, zu jedem Furor bereit (ich neige neuerdings zu Jähzorn), an das Handy zwang. Statt der erwarteten Tirade, ich sei Rassist, weil ich den türkischen Jungen verdächtige, ein Dieb zu sein, vernahm ich in mildem Tone, dass tatsächlich ein überzähliger Geldschein aufgetaucht sei; er wäre an der Bushaltestelle gefunden worden (mein Sohn fährt nie Bus; dieser Hinweis erübrigte sich zu meiner großen Freude) und sei schon der Klassenkasse zugedacht gewesen und so weiter und so fort. Das Pädagogische bleibt nun dort, wo es hingehört, nämlich im Hause, und auch das Geld findet einen glücklichen Weg zurück, ohne dass jemand beschädigt wird.
Nicht immer aber leider geht es ja so gesittet zu. Und da meine ich noch nicht einmal die quasi minütlichen Scheinfragen (rhetorisch mag ich sie wirklich nicht nennen) im prekären Quoten-TV des Graubereiches zwischen WDR und RTL2: Wie geil ist das denn? respektive ihre reflexhaften Antworten oberhammergeil (da streikt gar meine Rechtschreibprüfung) beziehungsweise geil. Oder den schrill- obszönen Ranschmeißer Alles fit im Schritt? und ekelig- kuschelige Fremdschämer wie von dir krieg ich Gänsehaut (begleitet von herzigen Umarmungen und Gejohle der gedopten Jubelperser)!
Nein, mir schweben eher subtilere Klischees vor á la da hat Sarrazin gar nicht mal so Unrecht, der beste Tatort ist der aus Münster oder das devote ja gut, das ist ja ganz klar, die Bayern.... Die Wiederkäuerei des ewig Selben, das Spekulieren auf die sichere Wirkung des hundertfach Erprobten, die Distanzlosigkeit, die Verweigerung jeglicher Originalität sind es, die mich über alle Maßen anöden. Auch wenn, natürlich, der Sarrazin hier und da Recht hat. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

jagothello am 09. Dezember 11  |  Permalink  |  2 Kommentare  |  kommentieren




jean stubenzweig am 10.Dez 11  |  Permalink
... à la Türken oder andere Muslime, à la Bayern oder Schwaben, à la Zigeuner, à la Deutsche, Amis, Franzosen, Italiener, Japaner et cetera ... Welche Rolle spielt das überhaupt? Wer sorgt denn für solche Klischees? Für solche Feindbilder? Manchmal habe ich den Eindruck, inmitten des 19. Jahrhunderts oder weiter zurück oder auch in diesem Status quo zu leben, in dem der Mensch sich anscheinend gott- oder fürstbefohlen oder was auch immer vom Fremden abgrenzen muß, obwohl er selbst keinerlei Erfahrung damit hat in seiner winzigen Welt. Es mag aber auch sein, daß der Neanderthaler nach wie vor tief in unseren Lebenssäften steckt, der sich der anrückenden Zivilisatoren aus dem fernen Afrika erwehren muß.

jagothello am 11.Dez 11  |  Permalink
Die Menschen
Die Menschen sorgen für solche Abgrenzungen. Sie ganz alleine und alle zusammen. Erst gestern wieder hörte ich schwärmen von dem rheinischen, ach so weltoffenen, freundlichen Menschenschlag. Da gäbe es so manch Lästerliches zu zu sagen. Woher kommt´s aber? Klischees ordnen die Welt, in der wir leben und Ordnung muss sein.

Andererseits scheinen mir, ich sage das mit vorsichtiger Vorläufigkeit, gewisse Regionen gewisse Charaktere anzulocken und so wohl auch wieder hervorzubringen. Wohlstandsgebiete zum Beispiel laden aufstiegswillige Menschen, die Chancen suchen und ihr Heil im 10- oder 12- Stunden-Tag, zu weitreichenden, biographischen Veränderungen ein. Man kommt, man bleibt. Und gibt solcherlei charakteristische Lebenseinstellungen an die folgenden Brainpools weiter. Es formen sich dann durchaus lokal-typische Eigenheiten, wie mir der jüngst diskutierte Bildungsatlas Deutschland eindrucksvoll zu belegen scheint. Eine gefährliche Dynamik.

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