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Deutschland doch migrantenfreundlich!

Deutschland, so heißt es immer, mag seine Immigranten nicht so gerne. Zumindest dann nicht, wenn sie dunkler Hautfarbe sind, türkisch sprechen oder dem Koran anhängen. Dass das aber ganz anders aussieht, zeigt der Fall eines jungen Brasilianers in München. An ihm lässt sich zeigen, dass wir Deutsche im Grunde doch gastfreundliche Leute sind, hilfsbereit, empathisch und großzügig.
Es fängt schon damit an, dass alle Welt besagten Migranten mit Kosenamen nennt: Breno. Breno darf im teuersten Vorort der teuersten Stadt unserer Wohlstandsrepublik leben- in Grunewald/München, obwohl er als 21-jähriger Gastarbeiter per se nicht das allerhöchste Sozialprestige genießen sollte- meint man... aber: siehe oben!
Hier im schönen Reichenquartier also bewohnt der Fremdarbeiter eine Villa. Finanziert wird ihm das von seinem Arbeitgeber, der ihm für recht ordinäre Ausputzerdienste eine jährliche Apanage in mehrfacher Millionenhöhe zahlt- von wegen Mindestlohn und so! Um Breno das Arbeiten überhaupt erst hier bei uns zu ermöglichen, setzte man Himmel und Hölle in Bewegung, beschaffte in Rekordtempo eine Arbeitserlaubnis für nicht EU- Ausländer und quartierte ihn samt familiären Anhang für die Zeit des Bewerbungsverfahrens in einem teuren Hotel ein.
Ich meine, ist das vielleicht ausländerfeindlich? Diskriminierend? Breno steht ja sogar ein eigens für ihn abgestellter Dolmetscher zur Verfügung, damit er die dienstlichen Anweisungen seiner holländischen, französischen, belgischen und deutschen Abteilungsleiter versteht. Nicht mal Deutsch können muss er!

Sicher, straffällig gewordene Migranten gehören bei uns nun einmal in den Knast und auch Freund Breno fuhr kürzlich ein, nachdem er unter ungeklärten Umständen seine hübsche Villa (zugegeben: In Köln-Seeberg würde man einfach "Haus" sagen!) abfackelte. Wie aber reagiert das ach so ausländerfeindliche Deutschland? Gibt es einen Sarrazin- Hetzbeitrag in der Welt? Fordern die aufrechten Demokraten und Sportlehrer von PI oder wenigstens Henrik M(oral) Broder härtere Strafen für Gesindel? Ausweisung, vermehrte Bereitschaft zur Integration in die rechtstreue Aufnahmegesellschaft? Nein, nichts dergleichen. Stattdessen: Brenos Chef kratzt und beißt für ihn im Fernseh- Gespräch, macht die Legislative nieder für den gemeinen Rechtsmissbrauch!
Fachliche Expertise entfaltet der vorgesetzte Würstchenbaron allerdings eher, wenn es um das Runde geht, das ins Eckige muss. Besonders überzeugend wirkt der gute Mensch also leider nicht. Sogleich aber springen ihm alle möglichen Kapazitäten bei aus den juristischen und medizinischen Fächern und zwar nicht irgendwelche! Der Direktor eines Max-Planck-Instituts höchstselbst sucht Breno im Gefängnis auf, um ihn zu untersuchen und dienstfertig zu bescheinigen: Der gehört nicht hierhin, der arme Mensch, sondern nach draußen. Am besten auf´s Fußballfeld, wo er bei viel Bewegung Gutes tut, anstatt im muffigen Kittchen vor "die Hunde zu gehen". Eine leibhafte Rechtsprofessorin aus dem 1000 km entfernten Kiel hilft ebenfalls: "Unhaltbar, skandalös, Missbrauch."

Worüber, so frage ich als neutraler Bürger und zahlender Zeitungskunde, beschweren sich die Einwanderer eigentlich? Mehr Solidarität mit den Geknechteten, mehr Zuspruch gibt´s gewiss auch in Afrika oder Südamerika nicht, liebe Leute. Also, läuft doch gut?

jagothello am 27. September 11  |  Permalink  |  2 Kommentare  |  kommentieren




jean stubenzweig am 27.Sep 11  |  Permalink
Wer in der
ersten Liga spielt, für den gelten nunmal andere Regeln. Das war aber immer schon so.

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einemaria am 10.Okt 11  |  Permalink
die medizinisch-rechtliche Lage im Profisport
ist diffizil. Mal den falschen Fuß belastet, mal den falschen Muskel überbeansprucht, und schon ist es eine Nervenkrankheit ... zumal, wer sich verläuft, dem sei vergeben. Wer sich allerdings vergeht ... dem blüt der Rosengarten.
Wer Geist und Seele so in Einklang bringt, wie es für den Profisport beschrieben, der setzt sein Ich großen Gefahren aus. Da wird aus dem Leistungstief ganz locker mal die Depression. Da mag es therapeutisch wirken, den Patienten wieder auf das nasse Grün zu schicken, juristisch ist das ja auch für andere HochleistungswürdenträgerInnen möglich. Ich kann mir die Sprachübungen des Sportopfers beinahe bildlich vorstellen, wie es verzweifelt versucht, die schweißgetränkten Schwefelhölzer zu entzünden: "Brenn scho, du Scheißteil, brenn o."

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