Una bella vacanza oder: Vom Retten der Jugend
Alles zentriert
Der Kranke in Italien.
Was kamst zu schaun du in dieß Land so hold?
Willst du, gehüllt in purpurfarbnen Sammt
Den greisen Priester sehn beim heil’gen Amt?
Bist du der Kunst, der göttlichen, im Sold?
Alles zentriert
Hat die Granate, der Citrone Gold
Dem bleichen Fremdling solchen Wunsch entflammt?
Vernahmst du, daß man hier nicht streng verdammt
Die Liebesglut von Tristan und Isold?
Lockt dich das Bild der Welt beim Carneval?
Der Leichtsinn, gaukelnd auf der Vorzeit Gruft?
Der heiße Wein, umlaubt noch im Pokal?
Pompeji’s Fund? Der Tiber rost’ger Raub?
Die Geister, tanzend in des Meeres Duft?
Der frischen Schönheit Glanz und heil’ger Staub?
O nichts von diesem! gönnt mir eine Stätte,
Sey es ein Hain, sey’s unter Tempelsäulen,
Wo von Apollos scharfen Todespfeilen
Ich, schwergeängstet, meine Jugend rette!
Alles zentriert
Alles rechts am Rand
Lyrik: Gustav Pfizer (1835); © Bilder: jagothello
jagothello am 30. August 11
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