März 2012 |
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U. geht mit mit seinen Anliegen immer gleich direkt zu Frau Ministerin. Das ist praktisch (Schreib mir das mal auf, ich weiß schon, wem ich das gebe...), keine Frage. Wer wandelt schon gern auf dem Dienstweg, der dann doch meistens irgendwo im Nichts versandet?
U. macht sich da frühere, frühe Kontakte zunutze aus einer Zeit, in der Frau Ministerin noch selbst die bildungspolitische Basis beackerte und froh über ihren Brotberuf war; so weit von einer Ministerin-Laufbahn entfernt wie die Klassenkämpfer der CDU von einem Ja zur Gesamtschule oder einem Nein zu AKW oder zur Hauptschule (ach ja, das WELTBILD). Ich gönne es U.; er ist ein feiner Kerl und nutzt seine Kontakte in allererster Linie für vielfältige friedenspädagogische Aktivitäten, die ihn schon bis in den Kreml geführt haben.
Ich aber, ich kenne keine Top-Entscheider in Politik und Verwaltung und war noch nie in Moskau. Ich irre nach wie vor nur durch die endlosen Gänge metaphorischer Schlösser, auf der Suche nach Orientierung und jemandem, der sich meiner Anliegen annimmt (nun, die Sekretärin hat eigentlich immer ein offenes Ohr, ich beschwere mich also über nichts!).
Ich habe allerdings auch generell ein unnatürliches Verhältnis zu stark exponierten Personen, sprich: zu Prominenten. Ich (wie ja die meisten hier) hatte mal zu tun mit Ex-Hubschrauber-Beiflieger Jauch, mit Cornelia Funke (na ja, das war vor Tintenherz, also zu einer Zeit, als von Ruhm noch wirklich keine Rede sein konnte!), Janosch, TV-Nachrichten-Service-Kräften; so diese Liga. Nichts besonderes, aber doch ein gelegentlicher Umgang, von dem ich einige Zeit lang hoffte, einmal profitieren zu können.
Da wurde dann mal gar nichts draus. Vielleicht lag das aber auch an meinem verklemmt- berechnendem Benehmen diesen Herrschaften gegenüber, das den Zelebritäten ganz bestimmt unangenehm war. Subalterne Figuren in den medialen Produktions- und Verwertungsfabriken, so wie damals ich, neigen ja zu unfreundlicher Beiläufigkeit, um nicht der Einschmeichelei verdächtig zu werden. Hieße ich Fritz Pleitgen; das würde mich auch genervt haben.
Aber all das nur nebenbei. Ich habe ja dann doch noch etwas gelernt, das mir ein erfreuliches Maß an Autonomie sichert. Nun allerdings bin ich an einem Punkte angekommen, an dem ich mich sehr freuen würde, wenn eine freundliche Fee- Ministerin behilflich wäre mit einem nonchalanten: Gib mal her.... Wenn ich meine Aufgabenbeschreibung nämlich lese, in der es seit neustem unter anderem heißt: ... sorgt für administrative und pädagogische Strukturen, in denen sich die Anzahl der Schüler mit sehr gutem und gutem Abitur deutlich erhöht. Oder: Entwickelt und implementiert geeignete Unterrichtsformen eines längeren, gemeinsamen Lernens. Er steuert den Prozess, in dem Kompetenzorientierung selbstverständliche didaktische Unterrichtspraxis wird! Inklusion, Lehrpläne, Schulprogramme, Konferenzen... sichert den Weltfrieden... hält den Einfluss der Bertelsmann-Stiftung aus der Schule heraus...- das fehlt, aber ich habe die letzte Sprosse auf meiner Leiter ja auch noch nicht erreicht. Da gibt es dann schon noch genug zu tun.
Glauben Sie mir- Sie haben vom alltäglichen Behördenwahnsinn in einer großen NRW- Schule keinen Schimmer. So wie ich keine Ministerin!
Layout by ichichich.