Ab und an komme ich gerne nach Wuppertal. Die Stadt steht in ihrer Hässlichkeit Hagen kaum nach, gar keine Frage. Zweifelsohne ist sie bankrott, pleite, müsste an sich abgewickelt werden. Die reichen Vettern in Düsseldorf haben aktuell noch etwas dagegen. Vielleicht, weil man, so wie ich, die Kuriosität der bergischen Käfferwelt irgendwie mag! Es gibt hier eine schwebende Bahn, mit welcher die Menschen kirmesgleich über ihrem namensgebenden Flüsschen kreisen. Manchmal stürzt aus ihr herab gar ein Elefant. Das Tanzen der Welt und von ihr wurde hier erfunden und berühmte Versöhner-statt-Spalter stammen aus ihren Betonwüsten. Und Geschichte hat die Stadt.
Immerhin verdiente sich J. Goebbels in Wuppertal-Elberfeld erste Sporen als rednerischer Heißsporn. Die rheinische Mundartfärbung sollte er von hier aus in die ganze Welt tragen:
Däs hätt de Welt nääämlisch noch nisch jesehn. Als Hitler (der mit dem rosa Kaninchen) ihn Mitte der 20iger-Jahre zu einem Instruktionstreffen aufsuchte, entstand im Rahmen des Wellnessprogramms in der "Schankwirtschaft COJITO" unter politisch motiviertem Ausschluss des Autonomen Schwulenreferats der Rheinisch-Bergischen Universität zu Wuppertal dieses damals wie heute durch nichts und niemanden autorisierte Foto.
Hang zur Zucht: Der Führer
Auch später stattete Adolf Hitler dem Bergischen immer wieder einmal freundliche Besuche ab. Man sollte aus solchen Fotos sicherlich nicht zuviel schließen, fest steht aber, dass das COJITO klaglos die Verfolgungs- und Gewaltexzesse der Geheimen Staatspolizei gegen die perversen Ausschweifungen der Zeit überstand und bis heute ein einträgliches Auskommen fristet. Fahren Sie doch einfach einmal hin, nach Wuppertal.