Das weiße Haus hat sein Fotoalbum ein bisschen geöffnet für all seine Fans und Freunde auf der Welt. Zwar will man nun doch keine Bildbeweise von der Erschießung des Kaida-Chefs zeigen, doch die inszenierte Reaktion der mächtigen Crew und vor allem der nunmal verbissensten Feinde Bin-Ladens schon. Das ist man schuldig. Niemand soll denken, dass da gezaudert würde wegen etwaiger moralischer Bedenken, die Todesstrafe vor einem rechtsstaatlichen Urteil zu exekutieren.
Inszeniert ist das alles bereits wegen des informellen, ganz offensichtlich gestellten Charakters der Beisammenkunft im sicherheitstracktmäßigem Raume. Inszeniert auch, weil nur dieses eine Bild nach reiflicher Zensur überhaupt nach außen gelang. Der Inszenierung aber haftet generell etwas Unseriöses an und hier trifft das ganz besonders zu, denn offenbar wird kunstvoll manipuliert.
Der Präsident als Gleicher unter vielen Gleichen, ganz unprätentiös strahlt er gespannte Betroffenheit aus. Den Sitzplatz hat er nur ergattert, weil er ein wenig früher vom Schreibtisch konnte als das Empfangspersonal (?) stehend in der Mitte. Ein wenig abseits gar mutet number one an wie beim heimischen Krimigucken. Die Chips fehlen natürlich, denn informell darf es niemals werden, wenn es um die Sicherheitsbelange der Heimat geht. Die Hemdsärmlichkeit signalisiert harte Arbeit und Bereitschaft, jederzeit wieder ins oval-office zu springen, um die Russen, die Landsleute oder wen sonst zu beruhigen oder auch in Schach zu halten.
Der Vize grimmig-zuversichtlich, geschäftig der Stabschef, militärisch-männlich- ein Macher, ein Entscheider in der formellen Dienstkleidung des zu allem Bereiten. Hilli Clinton alleine ist als Fachfrau in emotionalen Angelegenheiten im Besonderen und Frau im Allgemeinen Entsetzen zugestanden. Ihre weibliche Geste zeigt- ihr habt richtig gewählt, wir sind mit dem Herzen dabei, kompetent aber betroffen, wenn es um etwas geht. Eine Frau aus dem Volke, bravo!