Maschmeyers Masche
Erstaunlich, mit welcher rhetorischer Präzision der godfather aller Drückerkolonnen es immer wieder schafft, das finanzielle Desaster seiner Kundschaft als "Einzelfall" zu bagatellisieren und sich jegliche rechtliche Verantwortung vom Hals zu halten. Der aktuelle SPIEGEL legt da ein schönes Zeugnis ab. Und rückt der NDR, wie jüngst, doch mal zu nahe, sitzt man das, im juristischen & journalistischen Nahkampf gestählt, locker aus oder schickt Kompagnons wie Schröders Gerd und gerne auch den leibhaftigen Bundespräsidenten, die dann unisono das hohe Lied eines wahrhaften Freundes trällern.
Mir persönlich hat er anno 2000 auch kräftig die Federn gerupft; gerade kürzlich erst gelang der Befreiungsschlag- der Verkauf, die Verramschung der völlig überteuert erstandenen Wohnimmobilie. Immerhin: Es müssen nach dem Exodus keine teuren Kredite mehr bedient werden wie das bei so vielen anderen Opfern der Masche Maschmeyer der Fall war und ist. Seinen Vorstandssprecher, Götz Wenker, fragte ich im Rahmen einer Geschädigtenversammlung 2002 in Köln, ob man beim AWD, der damals kurz vor dem Sprung auf das Börsenparkett stand und an schlechter Presse eigentlich überhaupt kein Interesse hatte, die Vermittlung von Schrottimmobilien und spekulativen Fondsprodukten an unerfahrene Kleinanleger nicht für moralisch zumindest bedenklich halte? Solches Weichei-Geweine perlte natürlich ab an dem Protagonisten der Großfinanz. Zynisch empfahl man das nächste unkalkulierbare Großrisiko: die Klage. Ich habe geklagt, aber: s.o.!