Commerzbank schon wieder ungerecht
Die Commerzbank gewinnschafte 1.5 Milliarden Euros in 2010. An eine Rückzahlung der Schulden beim Steuerzahler aus den ganz leicht defizitären Geschäftsjahren 2008/2009, geschweige denn der angefallenen Zinsen ist aber derzeit freilich nicht zu denken, denn (und man habe Verständnis): Die Premiummitarbeiter sind zunächst einmal mit Boni zu versorgen und zwar in einer durchaus bescheidenen Höhe von 400.000.000,- €. Das kann nicht anders sein, weil die tüchtigen Geldscheffler sonst zur Konkurrenz wechseln, um ihre Dienste dort gewinnträchtiger anzudienen.
Das verhüte bitte der liebe Gott, denn der enorme monetäre Erfolg der letzten drei bis vier Jahre, die sittliche Integrität und finanzwirtschaftliche Weitsicht, mit der das Haus durch schwere Wasser geführt wurde, sind doch wohl diesen findigen und fähigen Kaufleuten geschuldet, und nicht etwa einer so profanen Einrichtung wie dem Wirtschafts- oder Finanzministerium, in dem mediokre A12-Fuzzis vor sich hin mosern und Bedenken mal hierhin und mal dorthin tragen. Schulden, also? Ja schon, aber bestimmt nicht bei den Steuerlosern aus der Abteilung "Anlage N".
Das ist bei allen impulsiven Neidreflexen so also schon in Ordnung. Im Gesamten aber müssen aus betriebsinternen Erwägungen (Stichwort "Bonidistribution") heraus dennoch Bedenken angemeldet werden. Ich meine, da fehlen ja wohl noch 1,1 Milliarden?! Sicher, eine seriöse Privatbank bildet Rücklagen, um auch während heftigster Rezessionen, wie sie ja 2012 wieder anstehen, noch genügend Gelder an die gebeutelten Damen und Herren aus dem mittleren und höheren Management auszahlen zu können. So viel aber gleich hätte man im aktuellen Geschäftsjahr nun auch nicht einbehalten müssen. Ich denke schon, dass eine sofortige Auszahlung von weiteren 600.000.000 nicht nur angemessen, sondern auch geboten gewesen wäre. Die Leistungsträger der Commerzbank haben auch nichts zu verschenken!
jagothello am 23. Februar 11
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