Guckt ja doch keiner
Zu einer meiner frühesten Überzeugungen gehörte, dass da noch irgendjemand ist oder wenigstens irgendetwas, das meine Schritte im Hiernieden begleitet und vielleicht sogar wohlwollend lenkt. Das jemand Obacht hat, wie Ringswandl so hübsch vertont. Lange Zeit hielt ich diesen Gedanken für ausgesprochen originell, für entsprungen aus tiefster Seele- eingegeben als Emotion aus allwissenden Quellen. Nun lese ich bei Rüdiger Safranski, dass dem durchaus nicht so ist. Im Gegenteil. A. Schopenhauer habe schon vor 170 Jahren über die Einfalt der Heerscharen von Menschen nur müde gelächelt, die eben solches für sich reklamierten. Aufklärung kann so niederschmetternd demütigend sein.
jagothello am 23. September 10
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