Love-Parade im falschen Revier
Mal abgesehen von dem katastrophalen Ausgang der Love-Parade in DU und der Frage nach Schuld & Verantwortung: Warum eigentlich verspricht sich eine Stadt mittlerer Regionalbedeutung einen Status- und Imagegewinn durch eine derart exorbitante Großveranstaltung? Auf welche Nachfrage wird da eigentlich reagiert? In meiner ganz persönlichen Wahrnehmung der Stadt bzw. meiner Vorstellung von ihr (ich war noch nie dort) ändert sich jedenfalls wenig, wenn ich weiß: "Wow! Hier war L.P."
Nein, nein. Würde es nicht viel mehr Sinn machen, vielleicht kleinere und weniger spektakuläre, aber dafür nachhaltigere Angebote und Traditionen zu entwickeln, die dann auch das Eventjahr 2010 überleben? Die vielfach abgehängte, deklassierte oder einfach nur gelangweilte Jugend im Ruhrgebiet hätte da sicherlich mehr davon. Denkbar wären u.a. Musik- Tanz- Literaturfestivals, Workshops, Ausstellungen, Schreib- u. Schauspielwerkstätten. Eine solche Jugend- Kulturpolitik zu entwickeln- das wäre doch mal was anlässlich des Kulturjahres 2010 (was ist das überhaupt?). Das würde natürlich voraussetzen, dass sich einmal Verantwortliche mit Visionen, Ideen und echtem Engagement fänden. Vom McFit-Chef kann man das nicht erwarten, die Verwaltungsspitze einer Stadt ist nicht zuständig und der politischen Spitze fehlt offenbar die kreative Gestaltungskraft. Insofern ist Duisburg überall- man soll sich ja nichts einbilden.
jagothello am 28. Juli 10
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